Die Provinz Cuenca befindet sich im Osten der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha, des alten Königreichs Neukastilien. Keine andere Provinz kann so wenig Einwohner pro Quadratmeter (12,7) und so unterschiedliche Landschaften aufweisen: Im Norden und Osten erhebt sich die Serranía de Cuenca, ein Hochland von bis zu 1.800 m (Cerro San Felipe), im Süden und Westen erstreckt sich die Tiefebene der Mancha. Die Bergregion der Provinz Cuenca wird geprägt durch den Jucár mit seinen Nebenflüssen. Sie haben die Landschaft geformt, Felsformationen wie die Ciudad Encantada modelliert und sind attraktive Ausflugsziele für Naturliebhaber. In der Ebene fließt der Guadiela, ein Nebenfluss des Tajo.
Die Provinz Cuenca ist nicht nur bekannt durch ihre Kiefernwälder der Serranía de Cuenca, die Hängenden Häuser der Hauptstadt Cuenca, die zum Weltkulturerbe zählen, trutzigen Burgen, einsame Hüter längst vergangener Tage, sondern auch durch ihre kulinarischen Erzeugnisse wie den Manchego, den lila Knoblauch, den Pilzen von la Manchuela, den Honig von La Alcarria sowie den Rotwein des D.O. Ribera del Júcar.
In der Provinz Cuenca wohnen 217.363 Menschen, davon allein ein Viertel in der Hauptstadt Cuenca. Insgesamt hat die Provinz 238 Gemeinden, von denen lediglich zwei mehr als 10.000 Einwohner haben: Cuenca (55.866) und Tarancón (15.651).
Die Provinz Cuenca auf einen Blick
Land: | Spanien |
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Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha |
Einwohnerdichte: | 12,7 Einwohner/km² |
Fläche: | 17.141 km² |
Einwohner: | 217.363 (Wikipedia 2008) |
Hauptstadt: | Cuenca |
Sprache: | Spanisch |
Angrenzende Provinzen: | Albacete, Ciudad Real, Guadalajara, Madrid, Teruel, Toledo und Valencia |
Lage & Landschaft der Provinz Cuenca
Die Provinz Cuenca besticht durch einzigartige Landschaftsformationen. Im Nordosten liegt die Serranía de Cuenca. Tiefe Täler durchziehen die Bergregion, große Waldgebiete und ein reiches Angebot an Fauna und Flora machen die Serranía de Cuenca für Naturliebhaber zu einem unvergesslichen Erlebnis. Hier findet man kapriziös geformte Kalkstein-Felsen – jahrhundertelang gestaltet durch Wind und die Flüsse Júcar, Cuervo, Encabas sowie Guadiela. Die Serranía ist eines der wichtigsten Jagdgebiete Spaniens, 1973 wurde es zum Reserva Nacional de Caza ernannt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Schlucht Hoz de Beteta, ein Naturmonument in dem der Fluss Guadiela seine Spuren hinterlassen hat. Beteta ist auch der Eingang zum Naturreservat Parque Natural del Alto Tajo mit seinen unzähligen Schluchten und seinem Tier- und Pflanzenreichtum. Rund 30 Kilometer von der Hauptstadt Cuenca entfernt liegt die Verzauberte Stadt, eine einzigartige Landschaft aus bizarren Fels-Figuren, die an Gegenstände, Tiere oder menschliche Gestalten erinnern.
Weiter nördlich liegt das Jagdrevier El Hosquillo und das für seine medizinischen Heilquellen berühmte Thermalbad Solán de Cabras. Der Ursprung des Flusses Cuervo liegt in einer spektakulären Landschaft mit Wasserfällen. Südöstlich der Stadt Cuenca bilden Natur und volkstümliche Architektur eine einzigartige Landschaft, in der zwischen Bächen, Wasserfällen und Seen Ortschaften wie Selva Pascuala, Cañete oder Moya liegen. Der Naturpark Hoces del Cabriel weiter südlich ist ein wertvolles Ökosystem aus bizarren Schluchten und Felsformationen.
Im Westteil der Provinz Cuenca befindet sich die Serranía Baja de Cuenca – tiefe Schluchten durchziehen hier die großen Ebenen, bekannt ist die Gegend für die Mogotes, weitere geologische Formationen. Der Südteil wird La Mancha Húmeda (die feuchte Mancha) oder auch La Manchuela genannt. Nirgendwo sonst sieht der Besucher in dieser Gegend eine solche Harmonie zwischen Natur und Architektur – hier befinden sich die Windmühlen von Mota del Cuervo sowie die gut erhaltenen Burgen Belmonte und Alarcón.
Tourismus & Freizeitaktivitäten der Provinz Cuenca
Wer in der Provinz Cuenca seinen Urlaub verbringt, befindet sich im Herzen Spaniens. An Meer ist hier nicht zu denken – die Küste ist über 300 Kilometer entfernt. Dafür bietet die Region spektakuläre Landschaftsformationen in der Serranía de Cuenca, einsame Kiefernwälder, das Naturschutzgebiet Parque Natural del Alto Tajo und ein kulturelles Erbe, das sich in einsamen Burgen, den Gemeinden und kulinarischen Genüssen sowie traditionellem Handwerk widerspiegelt. Die Töpferwaren aus Cuenca vereinen iberische und arabische Traditionen; in den Städten Cuenca, Priego und Villalaba de la Sierra ist vor allem die Korbflechterei bedeutend.
Der Urlauber findet in der Provinz Cuenca vor allem Ruhe. Einsame Wälder, tiefe Schluchten, glasklare Flüsse und weite Ebenen laden zu Erkundungen ein – ob mit dem Rad, zu Fuß, beim Angeln oder Jagen. Auch kulturell hat die Region einiges an Sehenswürdigkeiten und Museen aufzuweisen. Allein in der Hauptstadt Cuenca können Besucher neben den Hängenden Häusern (Casas Colgadas) und der Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert drei unterschiedliche Museen besuchen: das Diözesanmuseum, das Archäologische Museum und das Museum für Abstrakte Kunst.
Wirtschaft & Infrastruktur der Provinz Cuenca
Die Wirtschaft der Provinz Cuenca ist geprägt durch Weide-, Agrar- und Forstwirtschaft. Getreide, Wein, Oliven, Safran, Knoblauch, Kichererbsen, Linsen und Pilze werden in der Region angebaut. Die Haupteinnahmequellen sind jedoch die Sägewerke in der Stadt Cuenca und Almodóvar del Pinar. Tradition haben auch der Holzhandel, die Möbel-, Keramik-, Papier- und Lederindustrie. Früher wurde in der Provinz Eisen, Kupfer, Salz und Salpeter abgebaut. Der immer stärker werdende Tourismus trägt sein übriges dazu bei, die Wirtschaft der Region zu stärken. Restaurants und Hotels eröffnen, die vor allem regionale Nahrungsmittel in ihrer Küche verarbeiten. Dazu siedeln sich wieder mehr Bauunternehmen und Industrie an, um den Dienstleistungssektor zu beliefern.
Die Provinz Cuenca besitzt keinen eigenen Verkehrsflughafen. Die Anreise gestaltet sich jedoch relativ einfach, wenn man den etwa 170 km entfernten Airport von Madrid (Barajas) oder Valencia (150 km) nutzt. Von dort kann man entweder mit der Bahn in die Hauptstadt Cuenca reisen (RENFE Verbindungen in beide Städte) oder sich einen Mietwagen nehmen. Von Madrid aus gibt es auch eine Busverbindung nach Cuenca (Fahrtdauer 2-3 Stunden). Nicht ganz so angebunden sind die in den Nachbarprovinzen gelegenen Airports Albacete und Ciudad Real. Die Provinz Cuenca ist durch zwei Nationalstraßen mit den Großstädten verbunden, desweiteren gibt es ein gutes Netz an Bundesstraßen. Busverbindungen in andere Städte der Provinz gibt es nur wenige.
Für genügend Unterkünfte ist in der Provinz Cuenca gesorgt, ob in einem luxuriösen Parador oder in einem einfachen Hostal, in Appartements für Touristen – für jeden Besucher ist die passende dabei.
Geschichte der Provinz Cuenca
Wie auch in anderen Provinzen der autonomen Region Kastilien-La Mancha ist die Geschichte der Provinz Cuenca geprägt durch die Ansiedlung verschiedener Kulturen. Von ihnen zeugen noch heute einige spektakuläre Überreste, wie die der Römer in Valeria, Segóbriga, Ercávica, Egelasta und Alaba. Berühmt sind auch die Felsenmalereien in Villar del Humo, deren Figuren äußerst naturalistisch dargestellt sind.
Als die Araber im VIII. Jahrhundert die iberische Halbinsel besetzten, fanden sie einige sehr verlassene Gebiete vor; selbst zerstörten sie diese weiter und reduzierten sie auf drei Siedlungsbereiche. Im IX. Jahrhundert änderten die Araber ihre Taktik: Sie besiedelten das Land großflächig, in dem sie Burgen und Städte wie Uclés, Huete und Cuenca gründeten. Das Wort Cuenca stammt im übrigen vom arabischen Al-Kunka ab.
Im Mittelalter, der Renaissance und im Barock konnten vor allem die Städte Alarcón, Belmonte und Cañete sich einer beeindruckenden Einwohnerzahl erfreuen.
Söhne und Töchter der Provinz Cuenca
Besonders die Hauptstadt Cuenca hat einige bekannte Persönlichkeiten hervorgebracht:
Alonso de Ojeda
Alonso de Ojeda oder Alonso de Hojeda (1466-1516) war ein spanischer Seefahrer und Entdecker. Er begleitete Christoph Kolumbus bei seiner zweiten Amerika-Expedition. 1499 entdeckte er die Küste Guyanas. Bei seiner nächsten Expedition 1502 gründete er die Kolonie Santa Cruz, die sich jedoch nicht lange hielt. Auch seine weiteren Gründungen hatten keinen Erfolg.
Juan Díaz
Juan Díaz, auch Ioannes Diasius (1510-1546) genannt, war ein spanischer Philologe, Humanist und Protestant. Sein eigener Zwillingsbruder ließ ihn ermorden, eine Tat, die als Cainischer Mord in die Literatur einging und politische Unruhen nach sich zog. Juan Díaz setzte sich kritisch mit den Inhalten der Heiligen Schrift sowie dem Dogma der römischen Kirche und deren Gnadenlehre auseinander.
Luis de Molina
Luis de Molina (1535-1600) war jesuitischer Theologe und Begründer des Molinismus. Er studierte Jura, Philosophie und Theologie und lehrte an mehreren Universitäten, zuletzt am Jesuitenkolleg in Madrid. Molina versucht in seinen Abhandlungen die göttliche Allwissenheit mit der Willensfreiheit zu vereinen: Für ihn weiß Gott vorher, wie die Menschen (seine freigeschaffenen Geschöpfe) sich unter den vorgegebenen Bedingungen entscheiden werden. Molina gilt als liberaler Wirtschaftsethiker der Spätscholastik.
Leonardo de Figueroa
Leonardo de Figueroa lebte im 18. Jahrhundert und gilt als der Architekt des Sevillaner Barocks. Seinen künstlerischen Höhepunkt hatte er mit der Gründung des Colegio von San Telmo (1722). Seine Schöpfungen trugen maßgeblich zum Wiederaufbau Sevillas bei. 1691 gelingt Leonardo de Figueroa sein künstlerischer Durchbruch. Er bekommt die Bauleitung für die neue Klosterkirche der Dominikaner übertragen, das Prestigeobjekt der damaligen Zeit in der Region.
Kulinarische Genüsse der Provinz Cuenca
Die Küche der Provinz Cuenca zeichnet sich durch ihr Variantenreichtum, ihre Einfachheit, ihre intensiven Aromen und ihre Herzhaftigkeit aus. Alle Zutaten kommen aus der Region, seien es das Wild, die Fische oder das Gemüse. Die Wälder und Wiesen bieten Hirsch, Wildschwein, Niederwild oder Lamm. Die Flüsse sind Heimat von Lachsforellen und Flusskrebsen – beim Gemüse sind vor allem Pilze aller Art zu nennen; verfeinert werden die Speisen mit lila Knoblauch, Honig und Öl. Klima und geographisches Umfeld bestimmen die Zusammenstellung der Gerichte; in den wärmeren Monaten kommen Gemüse und Saisonprodukte auf den Tisch, in den kalten Monaten deftigere Speisen.
Die gastronomischen Köstlichkeiten des Landstrichs sind: Ajoarriero (kalte Vorspeise aus Klippfisch, Knoblauch, Öl), Morteruelo (Pastete aus Kaninchen, Hase, Rebhuhn, Schweineleber, Schinken, Kräutern), Pisto Manchego (eine Art Ratatouille), Mojete (kalter Salat aus Paprika, Klippfisch und Knoblauch), Zarajo (auf ein Rebholz gewickelter, gebeizter Milchlammdarm) und die Caldereta (Lammeintopf).
Besonders bei den Nachspeisen schmeckt man noch das Erbe der Mauren – viele Gerichte der Provinz Cuenca sind mit Honig zubereitet: Alaju (erinnert an weichen Turrón aus Honig und Walnuss, wird heute zumeist mit Mandeln serviert) oder Pestiños (frittiertes Gebäck mit Orangen- und Zitronenschalen).
Zu den Speisen gibt es Wein aus der eigenen Region. Das D.O. Ribera del Júcar wurde der Weinregion erst 2003 zugesprochen. Die Erzeuger sind überwiegend Genossenschaften, obwohl es auch private Kellereien gibt. Mehr als die Hälfte der Weine werden für den Export produziert. Auf einer Fläche von 10.000 Hektar „ernten“ neun Weingüter (Bodegas) jährlich 0,75 Mio. Liter Rotwein. Rebsorten sind: Garnatxa Negra, Tempranillo, Merlot, Pinot Noir, Syrah und Cabernet Sauvignon. Das mediterrane Klima mit kontinentalen Einflüssen (Jahresdurchschnittstemp.: 13 ° C, sehr selten im Winter unter 0) und der lehmhaltige Boden bringen einen sehr intensiven Rotwein hervor.
Region & Sehenswürdigkeiten der Provinz Cuenca
Hauptstadt Cuenca
Die Hauptstadt Cuenca ist eine Universitätsstadt. Sie liegt im Zentrum der Provinz Cuenca, am Übergang zwischen der Cuenca-Gebirgsregion und der La-Mancha-Ebene. Bekannt und berühmt ist die Hauptstadt durch ihre Hängenden Häuser. Sie gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Durch die Lage auf einem Felsplateau zwischen den Schluchten der beiden Flüsse Júcar und Huécar bauten die Einwohner aus Platzgründen hängende Häuser in die Schluchten hinein. Von der Ferne betrachtet sehen deren Holzbalkone aus, als würden sie frei über der Schlucht schweben. Die Altstadt ist geprägt durch enge, steile und kurvige Gässchen.
Hängende Häuser
Die Hängenden Häuser (Las Casas Colgadas) sind das Wahrzeichen der Stadt Cuenca. Deren Häuserfronten erheben sich oberhalb der Brücke San Pablo über der Schlucht des Flusses Huécar. Heute sind nur noch drei der Gebäude erhalten – sie beherbergen das Museum für Abstrakte Spanische Kunst mit einer der bedeutendsten Sammlungen dieser Art in ganz Europa. Einen besonders schönen Blick auf die Hängenden Häuser hat man vom Kloster San Pablo, heute ein Parador.
Kathedrale Nuestra Señora de Gracia
Die Kathedrale Nuestra Señora de Gracia wurde im gotischen Stil nach der Requonquista König Alfons VIII. im Jahr 1177 gebaut. Sie steht an der Stelle einer ehemaligen Moschee. Ihr architektonisches Aussehen verdankt sie ihrer langen Bauzeit, die Elemente der Gotik, Renaissance und des Barock miteinander vereint. Ihre monumentale Fassade prägt die Plaza Mayor.
San Miguel
Die Kirche San Miguel ist von der Plaza Mayor aus zu erreichen. Sie ist im 13. Jahrhundert entstanden – aus dieser Zeit ist nur noch die Apsis erhalten. Den Rest des Baus hat man im 17. Jahrhundert umgebaut und im 20. Jahrhundert restauriert. Eine große Freitreppe führt zur Kirche über den Fluss Júcar zum wunderschönen Renaissance-Portal.
San Andrés
Die Kirche San Andrés ist im Herrera-Stil erbaut und besitzt einen trapezförmigen Grundriss. Hervorzuheben sind ihr gotisch inspiriertes Kreuzgratgewölbe und ihr klassisches Portal im Herrera-Stil. Sie liegt an einem Platz von einzigartiger Schönheit. In der Kirche finden keine Messen mehr statt, die Laienbrüderschaft bewahrt dort ihre Prozessionsutensilien auf.
Museen
Die Stadt Cuenca bietet dem Besucher nicht nur spektakuläre Aussichten und Kirchen, sondern auch interessante Museen: Die Antonio Pérez Fundación für zeitgenössische Kunst, das Kathedralen-Museum, das Museum für Abstrakte Spanische Kunst in den Hängenden Häusern, das Archäologie-Museum und das Wissenschaftsmuseum von Kastilien-La Mancha sowie das Diözesan-Museum.
Orte in der Provinz Cuenca, die einen Ausflug wert sind
Alarcon
Hoch über dem Júcar liegt der kleine Ort Alarcón. In der gleichnamigen Burg lebte einst der Infant Juan Manuel – heute können die Besucher in einem Parador nächtigen. Alarcón hat dem Besucher einiges zu bieten: An der Plaza Juan Manuel befindet sich die Pfarrkirche und das mit einem Bogengang ausgestattete Rathaus. Auch die Kirche Santa María del Campo, die romanische Kirche Santo Domingo und die Renaissance-Kirche La Trinidad sind einen Besuch wert.
Belmonte
Der Ort Belmonte ist vor allem bekannt durch seine gut erhaltene Burg aus dem 15. Jahrhundert. Sie steht auf einem kleinen Hügel oberhalb des Ortes und war eine Zeit lang das Zuhause der Kaiserin Eugenie, nachdem ihr Gatte Napoleon III. seine Krone verlor. Einen Abstecher lohnt in Belmonte auch die Kirche Colegial de San Bartolomé. Dort kann man das Taufbecken von Fray Luis de León besichtigen; ihr Chorgestühl gehörte einst zur Kathedrale von Cuenca.
Tragacete
Der Ort Tragacete ist nicht nur wegen seiner lokalen Architektur einen Besuch wert, sondern auch wegen seiner malerischen Umgebung. Tragacete liegt in der Bergregion inmitten der Mancha am Fluss Júcar. Die Landschaft rund um das Bergdorf ist geprägt von Tälern und Schluchten – man sieht von dort auf die Berge Mogorrita (1.866 m) und San Felipe (1.840 m). Die Fachwerkhäuser haben pittoreske Balkone. Sehenswert ist die Kirche San Miguel Arcángel, die sich durch ihr Bruchsteinmauerwerk und die Quadersteine, aus denen die Ecken des Baus bestehen, auszeichnet. Im Inneren steht ein Marmorretabel von 1936.
Burgen
Kastilien ist die Region der Burgen – besonders viele können Urlauber in der Provinz Cuenca bestaunen. Einige der Burgen können noch besichtigt werden, von anderen sind nur noch Ruinen vorhanden. In der Sierra del Cuenca befinden sich die Burgen von Moya, Priego, Beteta, Víllora oder die Burg und Stadtmauer von Cañete. La Mancha weist jedoch die meisten Burgen in der Provinz Cuenca auf, wie die Burg Belmonte oberhalb des gleichnamigen Ortes, die schönste Burg Cuencas im Ort Alarcón oder die Ruinen der Burg Garcimuñoz.
Burg von Belmonte
Die Burg von Belmonte ist im gotischen Mudéjarstil erbaut. Ursprünglich hat sie der Markgraf von Villena, Juan Pacheco, für private Zwecke in Auftrag gegeben. Der Architekt war Meister Hanequín aus Brüssel. Die einstöckige Burg wurde auf dem Berg San Cristóbal errichtet. Das Gebäude erstreckt sich rund um das gleichschenklige Dreieck des Waffenhofs. So entsteht die Form eines sechseckigen Sterns, an deren Ende jeweils ein zylinderförmiger Turm steht.
Archäologisches Erbe
Cuenca hat einige der ältesten Höhlenkunstzeugnisse Spaniens zu bieten. Diese gehören zum Höhlen- und Felskunstensemble des spanischen Mittelmeerraums, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Archäologischer Park von Segóbriga, Saelices
Einige Ruinen der archäologische Stadt Segóbriga stammen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Am besten erhalten sind ein römisches Theater und ein Amphitheater am Rande der antiken Stadt. Sie sind einem bewaldeten Berghang zugewandt. Der Besucher findet in der Ruinenstadt noch Reste einer westgotischen Basilika und einen Teil des Aquädukts. Ihm verdankt die in der Wüste gelegene Stadt ihren grünen Gürtel.
Höhle La Peña del Escrito, Villar del Humo
Die Felsenmalerei in Villar del Humo gehört zu den westlichsten Höhlenmalereien des Mittelmeerbogens. 1917 wurden sie vom Diplomforstwirt E. O’Kelly entdeckt. Mit größter Wahrscheinlichkeit sind sie im Spätpaläolithikum entstanden. Die in Rottönen dargestellten Szenen besitzen Symbolcharakter – erkennbar sind menschliche Figuren neben Tierfiguren wie einem Stier, Hirschen, Böcken und Rindern.
Römische Ruinen von Valeria, Las Valeras
Das Erbe Roms finden Besucher in Las Valeras. Die ehemalige Stadt wurde 82 v.Chr. vom Prätor Valerio Flaco gegründet. Zu sehen ist das Forum, ein großer öffentlicher Brunnen (85 m lang) und vier Zisternen, die die Stadt mit Wasser versorgten.
Römische Ruinen von Ercávica, Cañaveruelas
Bei den Ruinen von Ercávica handelt es sich um die Reste einer hispanisch-römischen Stadt. Einst war sie 20 Hektar groß und von einer Stadtmauer umgeben. Noch befinden sich die Ausgrabungen erst in der Anfangsphase, aber es lassen sich bereits römische Thermen dieser alten Polis erkennen.
In der Natur
Verzauberte Stadt
Die Verzauberte Stadt (Ciudad Encantada) ist eine Landschaft rund 35 Kilometer der Hauptstadt Cuenca entfernt, im Bergland von Cuenca gelegen. Sie besticht durch bizarre Steinformationen, die das Wasser des Júcar und der Wind aus den riesigen Kalkfelsen geformt haben. Die Felsen erinnern mit etwas Phantasie an Tiere oder menschliche Gestalten. Der Naturpark ist für Besucher bis Sonnenuntergang geöffnet und kann in einem Rundgang von circa zwei Stunden erkundet werden.
Naturpark Hoces del Cabriel
Der Naturpark Hoces del Cabriel besticht durch ökologisch wertvolle Schluchten und Felsformationen. Im Schutze des Parks gedeihen eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Hoces del Cabriel ist Heimat von Bergziegen, Dachsen, Adlern, Eulen, Habichten, Wanderfalken und Eisvögeln. Dort findet man Aleppo-Kiefern, Steineichen, Rosmarin, Wacholder, Pappeln und Weiden. Das Naturreservat erstreckt sich auf über 1.600 Hektar Land entlang des Flusses Cabriel, der dort sensationelle Schluchten, wie Valle de la Fonsecas oder die scharfen Klippen „Cuchillos“, hervorgebracht hat.
Bildquellen und -lizenzangabe:
1. Bild (Header): Hauptstadt Cuenca von Gabriel Villena unter der CC
2. Bild: Mirador del Diablo von Ramon Baile unter der CC
3. Bild: Burg von Alarcon von TeamGeist unter der CC
4. Bild: Burg von Belmonte von Pablo Sanchez unter der CC