Die Provinz Ciudad Real liegt im Süden der autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha. Die Grenzen Ciudad Reals sind die der alten Provinz La Mancha mit ihrer ehemaligen Hauptstadt Almagro. Ruinen aus vielen Epochen und Kulturen zeugen von der kriegerischen Vergangenheit während der Eroberung durch die Mauren und der Rückeroberung durch die Christen.
Aber auch die Natur kommt in der Provinz Ciudad Real nicht zu kurz. Allein die zwei Nationalparks Tablas de Daimiel und Cabañeros bestechen durch Natur- und Artenreichtum. Eingebettet in die abwechslungsreiche Landschaft findet der Besucher Burgen und historisch bedeutende Städte mit ihren schönen Altstadtkernen wie in Villanueva de los Infantes und Almagro und natürlich das Wahrzeichen der Region: die Windmühlen.
Bekannt ist die Provinz Ciudad Real aber auch durch ihren berühmten Romanhelden Don Quijote, der mit seinem Knappen Sancho Panza vergeblich gegen die Windmühlen kämpfte. Schriftsteller Miguel de Cervantes ließ seinen Ritter durch die La Mancha rund um die Stadt Villanueva de los Infantes ziehen.
Auch gastronomisch hat die Provinz Ciudad Real einiges zu bieten: Durch sie führt die Weinstraße von La Mancha. Deshalb sollte man unbedingt die Weine aus Valdepeñas probieren. Dazu wird gern der berühmte Manchego (Hartkäse) gereicht.
Auf einer Fläche von 19.813 km² leben in der Provinz Ciudad Real nur 527.273 Einwohner, etwa ein Achtel davon in der gleichnamigen Provinzhauptstadt Ciudad Real. Insgesamt besteht die Provinz aus 101 Gemeinden. Die größten Orte sind neben Ciudad Real (69.063), Puertollano (50.082), Tomelloso (33.548), Alcázar de San Juan (28.783), Valdepeñas (27.634), Manzanares (18.525) und Daimiel (17.721).
Die Provinz Ciudad Real auf einen Blick
Land: | Spanien |
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Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha |
Einwohnerdichte: | 26,6 Einwohner/km² |
Fläche: | 19.813 km² |
Einwohner: | 527.273 (Wikipedia 2009) |
Hauptstadt: | Ciudad Real |
Sprache: | Spanisch |
Angrenzende Gebiete: | Provinzen Albacete, Badajoz, Córdoba, Cuenca, Jaén, Toledo |
Lage & Landschaft der Provinz Ciudad Real
Der landschaftliche Reichtum der Provinz Ciudad Real zeigt sich in den beiden bedeutenden Nationalparks Cabañeros und Tablas de Daimiel. Hauptmerkmale dieser Schutzgebiete sind mediterrane Wälder, Weidelandschaft und Feuchtgebiete mitten in der Mancha-Steppe.
Im Norden der Provinz Ciudad Real erstreckt sich das Hügelland der Montes de Toledo, im Süden die Sierra Morena. Die Gebirgskette mit dem Pass Despeñaperros ist das Eingangstor nach Andalusien und einstiger Austragungsort der Entscheidungsschlacht zwischen Christen und Muslimen. Der größte Teil der Provinz gehört jedoch zur spanischen Zentral-Meseta mit der Hochebene Comarca la Mancha. Sie umfasst die Gebiete Campo de Calatrava und Campo de Montiel.
Campo de Calatrava gehört zu den drei wichtigsten Vulkanzonen der Iberischen Halbinsel. Neben Vulkanen besticht die Gegend durch ihre Burgen, Schlösser und Orte von kulturhistorischer Bedeutung, wie El Viso del Marqués, Almuradiel oder Calzada de Calatrava. In der Region Campo de Montiel, der Heimat von Don Quijote und Zentrum der Getreideproduktion, können Besucher die mittelalterlichen Überreste von Montiel, den Naturpark Las Lagunas de Ruidera und Städte wie Villanueva de los Infantes oder Villamanrique erkunden. Die Landschaft zeichnet sich durch sanfte Hügel, durchbrochen von Ackerland und mediterranen Wäldern, aus.
Der wichtigste Fluss in der Provinz ist der Guadiana, der in den Lagunen von Ruidera im Osten der Provinz entspringt. Wichtige Zuflüsse in der Provinz sind der Cigüela, der Záncara und der Jabalón.
Tourismus & Freizeitaktivitäten der Provinz Ciudad Real
Abseits der kulturellen Hochburgen und Einkaufszentren wie Madrid, Barcelona, Sevilla und den kilometerlangen Stränden, findet der Urlauber in der Provinz Ciudad Real Ruhe und Entspannung. Egal, ob er sich für lange Wanderungen in den Nationalparks entscheidet oder sich auf die Spuren der regionalen Geschichte macht.
Sportler und Abenteurer sollten unbedingt El Corro besuchen, ein 15 m hoher Wasserfall in der Gemeinde Los Navalucillos im National Park Cabañeros. Nicht weniger attraktiv ist das Naturreservat Lagunas de Ruidera, das wie eine Oase inmitten der La Mancha liegt. 30 km Feuchtgebiet mit 15 Lagunen, das sich die Provinz Ciudad Real mit der Provinz Albacete teilt. Die Vulkane sind zwischen einer und acht Millionen Jahre alt, ihre Staturen formen das Land.
Der ländliche Teil der Provinz Ciudad Real bietet dem Besucher ein abwechslungsreiches Sport- und Freizeitangebot: Klettern, Radfahren, Kanufahren, Reiten, Bungeejumping, Paragleiten sowie Jagen und Angeln. In der Provinz Ciudad Real können Urlauber ihre sportlichen Aktivitäten mit Kultur in Einklang bringen. Burgen, Schlösser, Orte voller Historie und architektonischer Schönheit laden die Besucher ein. Wer zudem seine Reise mit einem der bedeutenden Feste verbinden will, sollte seine Reise in die Sommermonate verlegen. Im Juni und Juli findet in Almagro das Internationale Festival des klassischen Theaters statt. Zwischen dem 23. und 28. August erleben Besucher weitere Feste. In der ersten Septemberwoche kann man in der Weinhochburg Valdepeñas die Produkte der Weinernte genießen.
Infrastruktur der Provinz Ciudad Real
Die Provinz Ciudad Real erreicht man aus Deutschland am besten über den Flughafen von Madrid (Barajas, ca. 200 km entfernt). Von dort kann man entweder mit dem Schnellzug in die Hauptstadt Ciudad Real reisen oder sich ein Auto mieten. Der privat betriebene Verkehrsflughafen Ciudad Real Central (span. Aeropuerto Central Ciudad Real, IATA-Code: CQM) liegt 12 km südlich der Provinzhauptstadt. Im Juni 2010 musste man dort aber aufgrund zu geringer Passagierzahlen Insolvenz anmelden.
Ciudad Real ist ebenso über die Nationalstraße A4, die nach Andalusien führt, mit den Großstädten wie Madrid und Cordoba verbunden. In der Provinz selber gibt es ein Netz an Bundesstraßen, so dass man seine Besichtigungstouren per Auto aber auch per Bus machen kann. Letztere Verbindungen gibt es zu den größeren Gemeinden der Provinz.
Wie auch in anderen Provinzen der Gemeinschaft Kastilien-La Mancha können die Besucher aus zahlreichen Unterkunftsarten wählen: von Campingplätzen zu Herbergen über schöne Landhäuser, Hotels unterschiedlicher Kategorien bis hin zu luxuriösen Paradors.
Der Ursprung der Provinz Ciudad Real
Die Provinz Ciudad Real hat ein reiches historisches Vermächtnis. Aus der Jungsteinzeit stammen die Malereien von Fuencaliente in den prähistorischen Höhlen von Peña Escrita. In die Bronzezeit datiert sind die Motilla von Azuer in Daimiel, das Dorf von Bienvenida in Valle de Alcudia oder der Hügel von Cerro de las Cabezas in Valdepeñas. Mit der Ankunft der Römer begann ein langer Prozess der Eroberung. Ihre kulturellen Vermächtnisse sieht man noch in Sisapo bei La Bienvenida, einem Dorf von Almodóvar del Campo, in Alces oder dem Palast Alcázar de San Juan, Almadén, Carcuvium oder Cararcuel und Laminium.
Die Westgoten kamen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. Im darauffolgenden Jahrhundert gründeten sie ihren Stützpunkt in Toledo, obwohl es nur wenige Beweise für ihre Anwesenheit südlich vom Tajo gibt. Eines jener wenigen Beispiele ist die Errichtung einer Kirchendiözese in Oreto. Im 8. Jahrhundert kamen die Moslems, überwiegend Berber, deren Spuren größtenteils in Forts wie Calatrava la Vieja in Carrión de Calatrava zu sehen sind. Acht Kilometer von der Landeshauptstadt auf der Straße zu Piedrabuena liegt der Archäologische Park und das Heiligtum von Nuestra Señora de Alarcos, in denen die Geschichte wieder erlebbar wird.
Wichtig für die Entwicklung der heutigen Städte und Gemeinden war die Tatsache, dass nach der Eroberung Spaniens durch die Christen, die heutige Provinz Cuidad Real von drei bedeutenden geistlichen Ritterorden dominiert wurde, deren Einfluss zuerst groß war, dann aber versiegte.
Auf den Spuren von Don Quijote
Unsterblich wurde die Landschaft der Provinz Cuidad Real durch das Werk von Cervantes, Don Quijote. In der Gegend Campo de Calatrava spielen die Abenteuer des Ritters, auf dessen Spuren die Besucher wandeln können: der Don Quijote-Route. Auf dieser Route sehen die Urlauber Plätze und Orte, die La Mancha ausmachen.
In Puerto Lápice, wo sich Quijote zum Ritter schlagen ließ, lädt der aus dem 17. Jahrhundert stammende Gutshof „Venta de Don Quijote“ zur Rast ein. Im malerischen Campo de Criptana stehen die berühmten Windmühlen, die als Riesen Don Quijote verwirrt haben. Der Aufstieg zu Cerro de la Paz, wo 12 von ihnen noch stolz stehen, ist ein Muss für jeden Reisenden. Die Höhle von Medrano, ehemaliges Gefängnis von Miguel de Cervantes und Geburtstort seines Romans, ist ein weiterer Höhepunkt.
In Villanueva de los Infantes hat Don Quijote vor vier Jahrhunderten gelebt – was Miguel de Cervantes jedoch niemals offiziell preisgab. Der Ort ist eine wichtige Enklave der Renaissance und des Barocks; reich an Kirchen, Klöstern und Herrenhäusern, wie das von D. Diego de Miranda, der berühmte Ritter des Grünen Mantels (Caballero del Verde Gabán), dessen Taten Cervantes manchmal Don Quijote zuschrieb.
Weitere Höhepunkte auf der Route sind die Burg Belmonte und der Ort El Toboso, wo Don Quijote seine liebreizende Dulcinea fand.
Auf den Spuren von Almodóvar
Pedro Almodóvar ist der bekannteste spanische Filmregisseur weltweit. Er ist zweifacher Oscar-Gewinner und Wegbereiter des spanischen Films. Durch ihn wurde Penelope Cruz berühmt. Viele seiner Filme spielten in der Provinz Ciudad Real. Eine Route führt Urlauber nun zu den Schauplätzen seiner Filme. Allen voran „Volver„, das von der Landschaft der La Mancha geprägt ist. Der Regisseur selbst wurde in Kastilien-La Mancha geboren und nach eigenen Aussagen geprägt von „der roten Erde, den gelben Feldern, den aschgrünen Olivenhainen und den von Leben erfüllten Innenhöfen“. In Puertollano beginnt die Reise. Dort, im städtischen Konzertsaal, fand die Weltvorpremiere von „Volver“ statt. 36 Kilometer entfernt liegt Calzada de Calatrava, der Geburtsort des Filmemachers. Im ehemaligen Kino und heutigen Sitz des Kulturvereins für Filmkunst, „Pedro Almodóvar Caballero“, hat sich der berühmte Regisseur von den Filmen aus seiner Kindheit inspirieren lassen. Alljährlich wird dort auch die Oscarverleihung übertragen. Im 11 Kilometer entfernten Granátula de Calatrava befindet sich der in der Anfangsszene des Films „Volver“ erscheinende Friedhof. Auf der Plaza Mayor in Almagro entdeckte Almodóvar für „Volver“ eine typische Wohnung mit Innenhof. Durch die Calle Federico Relimpio führt im Film ein Trauerzug. Damit verlässt die Route die Provinz Ciudad Real und führt weiter nach Madrid.
Kulinarische Genüsse der Provinz Ciudad Real
Zur regionalen Küche der Provinz Ciudad Real gehört der pisto manchego aus Tomaten und Paprika. Probieren sollte man auch die Caldereta, ein Lammragout mit Tomaten, Zwiebeln, Salz, Knoblauch, gemahlenen Pfeffer, Mehl und zermahlenem Brot. Unter den Wildspeisen ist das Rebhuhn, mit Bohnen verfeinert, Kaninchen mit Knoblauch oder Hase mit Reis sehr beliebt. Ratatouille, Asadillo, Krumen, Hafergrütze und Galianos (eine Art Gazpacho/ Suppe) vollenden die Reihe der Kochkunst. Typisch für die Stadt Ciudad Real ist der „Tiznao“, ein Gericht aus Kabeljau, Paprika, etwas Knoblauch, Zwiebeln, Öl und Wasser. „Gachas“, ein Gemisch aus Platterbsenmehl, Wasser und Öl, sowie „Migas“, Brotkrumen, Knoblauch, Wasser, Öl und Torreznos (gebratene Speckscheiben) sind weitere kulinarische Leckerbissen der Hauptstadt. Der berühmte Manchego gehört zu jeder Mahlzeit.
Die traditionellen Desserts der Provinz Ciudad Real sind unvergesslich: Bizcocha-Kuchen, französischer Toast, Sahne von La Mancha und Honigkuchen, Valdepeñas Kegel, Traubenmarmelade, Krapfen, und Mönch-Ohr-Kuchen von Campo de Criptana. Traditionell begleitet wird die Süßigkeit mit einem kleinen Glas Mistella, dem süßen starken Wein aus der Region.
Ciudad Real ist die Provinz mit dem größten Weinanbaugebiet Spaniens, aber auch der Welt. Bereits zur Römerzeit wurde in Valdepeñas Wein angebaut. Die Weinregion verfügt heute über eine Fläche von 30.000 Hektar; über 47 Weingüter (Bodegas) produzieren jährlich 50 Mio. Liter Wein. Hauptsächlich angebaut wird die Rebsorte Cencibel, ein Synonym für die Rotweintraube Tempran.
Region & Sehenswürdigkeiten der Provinz Ciudad Real
Hauptstadt Ciudad Real
Ciudad Real bedeutet „königliche Stadt“ – sie war einst das königliche Gegenstück zu Toledo. Davon ist heute aber nichts mehr zu spüren. Die Stadt bietet wenig Kulturelles für ihre Besucher. Interessant ist jedoch ihre Lage: Umgeben von kleinen Bergen – in der sonst flachen La Mancha – erhebt sich die Stadt 628 m über dem Meeresspiegel. Ciudad Real wurde einst als Stützpunkt des Militärordens von Calatrava im 13. Jahrhundert gegründet. Im 17. Jahrhundert war sie dann Hauptstadt von Kastilien-La Mancha. Aus dieser Zeit stammen auch die architektonischen Meisterwerke. Heute ist Ciudad Real der perfekte Ort fϋr Pendler, da die Stadt ϋber gute Verbindungen nach Madrid verfϋgt.
Kirchen
Das kulturelle Zentrum konzentriert sich auf drei gotische Kirchen, die während der Zeit Alfonsos X., dem Grϋnder der Stadt, geplant wurden.
Santiago-Kirche
Die älteste ist die Santiago-Kirche. Ihr gotisches Mauerwerk stammt aus dem Ende des 13. Jahrhundert. Sie ist gotischen Ursprungs, jedoch erhielt sie später ein Mudéjar-Dachwerk und ein barockes Gewölbe. Aufmerksamkeit sollten die Besucher auch den Wandmalereien im Inneren schenken, von denen eine einen apokalyptischen Drachen mit sieben Köpfen darstellt.
Kathedrale Santa María del Prado
Die Kathedrale Santa María del Prado kombiniert ebenso verschiedene architektonische Stile. Ihre ältesten Teile stammen aus dem 12., die jüngsten dagegen aus dem 19., Jahrhundert. Bemerkenswert im Inneren sind der Barockaltar und das Chorgestühl.
Kirche San Pedro
Der gotische Bau San Pedro stammt vom Ende des 14. Jahrhunderts. Das Äußere ähnelt eher einer Festung als einer Kirche. Die drei Portale sind mit Stirnbögen, Rosetten und Figurenkapitellen verziert. Die Architektur weist sowohl christliche als auch maurische Elemente auf: Gotische Spitzbögen und Hufeisenbögen des Mudéjar-Stils sorgen so für eine sehr eigenwillige Mischung.
Puerta de Toledo
Das Tor Puerta de Toledo ist das einzige Überbleibsel der ehemaligen Stadtmauer und den 130 Festungstürmen. Es ist eines der acht Stadttore der alten Befestigungsanlage Real Alcázar. Ihre Spitz- und Hufeisenbögen werden von zwei quadratischen Türmen flankiert. An den Mauern ist noch das Steinwappen Kastiliens zu erkennen.
Rund um die Plaza Mayor
In der Nähe der Plaza gibt es ein sehenswertes Herrenhaus. Die Casa de Hernán López del Pulgar hat einen säulenbestandenen Innenhof und eine Renaissancetreppe. Weitere schöne Gebäude sind der ehemalige Palacio Medrano, in dem das Universitätsrektorat untergebracht ist, das ehemalige Casino, Sitz des Musikkonservatoriums, sowie der Palast der Provinzialdeputation. Das Museumsangebot von Ciudad Real umfasst die archäologischen Schätze des Provinzialmuseums – hier ist das Eingangstor einer alten Synagoge ausgestellt – und das Diözesanmuseum.
Orte der Provinz Ciudad Real, die einen Ausflug wert sind
Almagro
Der Ort Almagro liegt im Landstrich Campo de Calatrava. Seine engen Gassen im Zentrum der historischen Altstadt sind gesäumt von restaurierten Palästen aus dem 16. Jahrhundert. Der Ort ist auch berühmt für sein unter Denkmalschutz stehendes Freilufttheater (Corral de Comedias) in einem Innenhof und das internationale Festival für klassisches Theater. Neben anderen sehenswerten Bauten verdienen das Nationalmuseum für Theater und das Parador-Hotel einen Besuch. Das Hotel ist in einem Kloster aus dem 16. Jahrhundert untergebracht und bringt seinen Gästen nicht nur die Geschichte und die Kunst der Mancha näher, sondern auch ihre Küche.
Villanueva de los Infantes
Mit seinen 5.806 Einwohnern gehört Villanueva de los Infantes zu den größeren Städten der Provinz. Einst zur Wiederansiedlung der Spanier nach dem Rückzug der Mauren im Mittelalter gegründet, ist es heute eine geschäftige und attraktive Kleinstadt. Mittelpunkt des Treibens ist die Plaza Mayor – ockerfarben erstrahlt der Platz mit hölzernen Balkonen umsäumten Häusern, vielen Kneipen und Restaurants. Am Platz erhebt sich die im 15. Jahrhundert erbaute Kirche San Andrés. Dort ist der Dichter Francisco de Quevedo aus dem 16. Jahrhundert begraben. In Villanueva de los Infantes warten außerdem noch viele Adelshäuser auf die Besucher.
Burgen in der Provinz Ciudad Real, die einen Ausflug wert sind
Die Mehrheit der Burgen und Forts in der Provinz Ciudad Real haben ihre Ursprünge in der Reconquesta. Von Bedeutung waren im 10. Jahrhundert das Gebiet zwischen dem Duero und dem Tajo, im 11. Jahrhundert verlagerte sich der Reibungspunkt zwischen den Tajo und den Guadiana, im 12. Jahrhundert fanden die meisten Kämpfe und Spannungen im Guadiana Gebiet statt. So konnte es passieren, dass die Burg in Calatrava von den christlichen Mönchen von Calatrava verteidigt wurde, während das benachbarte Schloss von Salvatierra, einige hundert Meter weg, in den Händen des Almohades lag.
Während dieser Kämpfe übernahmen zwei militärische Ordnungen aus Calatrava und San Juan die Vormachtstellung. In deren Gebieten findet man heute zahlreiche Burgen beider Lager. Die bemerkenswertesten sind Calatrava la Nueva (Aldea del Rey), Calatrava la Vieja (Carrión de Calatrava), Salvatierra, Bolaños de Calatrava und Alcázar de San Juan.
Burg von Calatrava la Vieja, Carrión de Calatrava
Die Burg von Calatrava la Vieja ist arabischen Ursprungs. In ihr wurden ausgeklügelte hydraulische Verteidigungssysteme mit Mauern und Vorbauten kombiniert. Der Fluss Guadiana diente im nördlichen Teil der Burganlage als natürlicher Wassergraben. Der restliche Mauerring war von einem zehn Meter tiefen Graben umgeben, der sich direkt aus dem Fluss speiste. 44 viereckige und zwei fünfeckige Türme bietet die 1.500 Meter lange Mauer. Es gibt zwei Zugänge und zwei vorgelagerte Türme. Die Anlage ist in zwei Bereiche eingeteilt: die Medina (arabische Wohnsiedlung) und der Alkazar. Hier befindet sich eine Apsis der Templer mit zwölfeckigem Grundriss, die nie fertig gebaut wurde. Auch die Reste der Schmiede und die überwölbten Räume sind einen Besuch wert.
Burg von Calatrava la Nueva, Aldea del Rey
Die gotische Klosterburg besteht aus drei Bereichen. Im nach Süden ausgerichteten ersten Festungswall sieht man das Sonnentor (Puerta del Sol). Dort beginnt der Aufstieg zur Burg. Das Tor und die Gewölbe des Kreuzgangs sind aus Vulkangestein. Das Eisentor (Puerta de Hierro) an der Hauptfassade bildet den Eingang zur Festung. Es führt zu einem mit einem Bruchsteingewölbe bedeckten Bereich. Beachtenswert sind die Gipsarbeiten, die die Wände des Klosters schmücken. In der Kirche sticht das gotische Rosettenfenster hervor. In der Festung gibt es eine Herberge und das Märtyrerfeld (Campo de los Mártires), der Friedhof des Ordens von Calatrava. Zwischen der Kirche und dem Friedhof befindet sich der Eingang zur Burg. Ihre Bibliothekswände sind aus feuerfestem Stein.
Palast des Markgrafen von Santa Cruz, Viso del Marqués
Der im 16. Jahrhundert erbaute Palast ist der einzige im italienischen Stil erhaltene in ganz Spanien. Die Balustraden des Klosters El Escorial stammen vom selben italienischen Architekten. Heute befindet sich in dem Schloss das Marinearchiv (Archivo General de Marina). Die Wände der Säle sind über und über mit mythologischen Szenen bemalt. Im 18. Jahrhundert zerstörte ein Erdbeben die vier Türme, ansonsten ist alles erhalten geblieben.
Höhlen, Gärten & Schluchten
Prähistorische Höhle Peña Escrita, Fuencaliente
Peña Escrita ist eine prähistorische Höhle mit 20 bis 30 cm großen Malereien. Dargestellt sind schlanke Figuren beim Tanzen. Zusätzlich sieht man Zick-Zack-Formen. Die Malereien sind in Ocker- und Rottöne gehalten.
Prähistorische Höhle La Batanera, Fuencaliente
Die einen Kilometer von Peña Escrita entfernte Grotte La Batanera gehört zu einer Gruppe von Höhlen in Fuencaliente, die auch Reste von Felsmalereien aufweisen. Auch hier sind Tanzszenen dargestellt. Die Formen der Zeichnungen bleiben schemenhaft.
Garten des Palastes des Markgrafen von Santa Cruz, Viso del Marqués
Der Garten hinter dem Palast bleibt trotz seiner modernen Anlage klassischen Vorgaben treu. Der Repräsentationsgarten ist von Buchsbaumhecken und in Form geschnittenen Zypressen eingefasst. Ein schöner Brunnen mit runder Schale ist ebenfalls von einer dichten Hecke umgeben. An der Fassade sind zwei Nischen mit den betenden Grabfiguren von Alonso de Bazán, dem zweiten Markgrafen von Santa Cruz und seiner Gattin María de Figueroa eingelassen. Die Pflasterung aus Backsteinen mit blauen Schmuckelementen und einige mit farbigen Kacheln verkleidete Bänke zeigen schon den andalusischen Einfluss. Dichte Kletterpflanzen umranken die umgebenden Mauern. Die Galionsfigur eines alten Schiffes ragt zwischen den grünen Blättern hervor, eine Erinnerung an die seemännische Vergangenheit des Markgrafen.
Valle de Alcudia
Das Alcudia Tal ist eine Senke von ungefähr 1.200 km², die sich von einer Seite bis zur anderen im Südwesten der Provinz Ciudad Real erstreckt. Ökologisch ist es sehr reich, dank der ausgezeichneten Bewahrung seiner Landschaft. Das Tal, das durch die Flüsse Tablillas, La Galera, Guadalmez, Tartaneros und Ventillas gespeist wird, wurde von den Arabern Fehs al Bolut (die Eichel-Ebene) genannt.
Bildquellen und -lizenzangabe:
1. Bild (Header): Campo de Montiel von Pablo Sanchez unter der CC
2. Bild: Nationalpark de Cabañeros von S de Santi unter der CC
3. Bild: Burg Calatrava la Vieja von spacelives unter der CC
4. Bild: Freilichttheater von Almagro von Pablo Sanchez unter der CC