Teneriffa ist die flächenmäßig größte Insel der Kanaren und mit fast 1 Millionen Einwohner zugleich die bevölkerungsreichste Spaniens. Wahrzeichen des Eilands ist der Vulkan Pico del Teide, der sich majestätisch in der Mitte der Insel erhebt und das Klima maßgeblich beeinflusst.
Wie auch andere kanarische Inseln hat das beliebte Urlaubsziel nicht nur im Wasser, sondern auch auf dem Land viele ökologisch wertvolle und historisch geprägte Ausflugsziele zu bieten.
Teide National-Park
Mit 3.718 m Höhe ist der Teide die höchste Erhebung Spaniens und daher bereits beim Anflug auf Teneriffa nicht zu übersehen. In 2.000 m Höhe ragt die Spitze des Teides aus einer riesigen Caldera (Krater) mit 17 km Durchmesser heraus. Als natürliche Wetterscheide bestimmt er zudem das Klima der Insel.
Die Bergregion rund um den Teide ist Teneriffas größter Nationalpark und zählt seit 2007 zum UNESCO Weltnaturerbe. In der Vergangenheit diente das Gebiet zahlreichen Filmproduktionen als eindrucksvolle Kulisse.
Man kann den Teide entweder zu Fuß erobern oder mit einer Seilbahn, die bis ca. 200 m unterhalb der Spitze führt. Von dort verzweigen sich mehrere Wanderwege, einer führt zum Gipfel. Dieser Aufstieg ist jedoch nur mit Genehmigung möglich, welche man im Internet oder über das Büro der Nationalparkverwaltung in Santa Cruz de Tenerife erhält. Ohne Genehmigung gibt es noch die Möglichkeit von La Rambleta (Seilbahnstation) zu den Aussichtspunkten La Fortaleza und Pico Viejo aufzusteigen. Sie bieten wunderschöne Blicke über Teneriffa und auf die anderen Inseln des kanarischen Archipels.
Orte, die einen Besuch wert sind
Santa Cruz de Tenerife
Wer Teneriffa besucht, sollte auch in der Hauptstadt vorbeischauen. Sie ist die größte Metropole der Insel und hat 1773 La Laguna als Amtssitz abgelöst. Fünf Jahre später erhielt Santa Cruz als einzige kanarische Stadt das königliche Privileg zum Handel mit Amerika, was ihre Wirtschaft erblühen ließ. Dabei konnte man sich insgesamt viermal den Angriffen der britischen Flotte erwehren, die zu dieser Zeit ein Stück des wirtschaftlichen Booms abhaben wollten. 1833 wurde Santa Cruz sogar Hauptstadt der Provinz Teneriffa, die damals alle kanarischen Inseln einschloss. Seit 1982 teilt sie sich dieses Privileg mit Las Palmas de Gran Canaria.
Weite Plätze, großzügige Einkaufsmeilen und schöne Parks bestimmen das Stadtbild. Wer auf den Spuren der Geschichte wandeln möchte, der findet das ursprüngliche Stadtzentrum in Nachbarschaft zum Industriehafen. Das Herzstück bildet die aus dem Jahr 1500 stammende Iglesia Nuestra Señora de la Conceptión, die nach ihrer Zerstörung 1653 zu einer fünfschiffigen Kirche ausgebaut wurde. Ihr sechsstöckiger Glockenturm war lange Zeit das Wahrzeichen der Stadt.
Die Altstadt zeigt sich heute im perfekten Wechselspiel von Vergangenheit und Gegenwart. Sie ist übersät mit historischen Gebäuden und Plätzen wie der barocken, dreischiffigen Iglesia de San Francisco, dem Markt Nuestra Señora de África sowie den Plätzen Principe de Asturias und La Candelaria.
Santa Cruz‘ Plaza de España liegt nahe des Hafens und ist bestimmt durch die gigantischen Gebäude der Franco Zeit. In Ost-West-Richtung verläuft die beliebte Flaniermeile Rambla, an der auch die Stierkampfarena liegt. Wer sich mit der Kunst der Guanchen beschäftigen möchte, der sollte das Museo de la Naturaleza y el Hombre besuchen.
Publikumsmagneten: Karneval und Fiestas de Mayo
Weltweit bekannt und berühmt ist Santa Cruz de Tenerife jedoch durch den Karneval, dem zweitgrößten nach Rio de Janeiro. Aber auch außerhalb der Karnevalszeit bietet die Hauptstadt viele historisch bedeutsame Feste, wie die Fiestas de Mayo, die sich von Ende April bis Ende Mai ziehen. Bei den Frühlingsfesten stehen die Blumen und die Folklore im Mittelpunkt. Santa Cruz erstrahlt nun in festlichem Schmuck. Im Stadtpark lockt die Blumenschau, es gibt die Wahl der Festkönigin, Folklore, Kunsthandwerk und Musikfestivals. In die Zeit fällt auch das Fest des Heiligen Kreuzes, das inselweit am 3. Mai gefeiert wird. Entlang der Rambla stehen nun kunstvolle Blumenkreuze.
Fest des Heiligen Kreuzes in Los Realejos
Das berühmteste Fest des Heiligen Kreuzes findet in der Gemeinde Los Realejos im Norden Teneriffas statt. Bereits seit 300 Jahren wird die Fiesta mit blumengeschmückten Kirchen und Kapellen, über 300 Blumenkreuzen und einem großen Feuerwerk gefeiert. Aber auch die Häuser und Autos sind entsprechend geschmückt. Es finden regelrechte Autocorsi mit Blumenschlachten statt. Im Mittelpunkt der Festlichkeiten steht jedoch der Wettstreit der beiden Straßen Calle del Medio de Arriba und Calle del Sol um das beste Feuerwerk. Das explosive Spektakel erhellt für mehrere Stunden den Nachthimmel.
Der alljährliche Wettkampf gründet sich auf die ehemals soziale Rivalität zwischen den beiden Straßen. In der Calle del Medio de Arriba lebten die wohlhabenden Grundbesitzer und Landherren, während in der Calle del Sol die Bauern und einfachen Landarbeiter zu Hause waren. Die Prozession des Heiligen Kreuzes, sprich der christliche Ursprung der Fiesta de la Cruz, diente mit den Jahren nur noch als Vorwand für diese „Schlacht“.
Baile de Magos
Folkloristisch geht es bei den Bailes de Magos zu. Diese inselweite Feierlichkeit dient als Dankesfest der Bauern (Magos) und wird in vielen Orten zur Frühlings- und Sommerzeit auf Teneriffa abgehalten, wie beispielsweise im Mai in Los Realejos oder Santa Cruz de Tenerife sowie im Juli in Puerto de la Cruz. Zu diesem Fest kleiden sich die Inselbewohner in ihrer typischen Tracht. Gemeinsam mit Folkloregruppen tanzen und feiern sie die ganze Nacht. Die Plätze werden zu Outdoor-Restaurants, die Bewohner sitzen gemeinsam an langen Tischen und lassen sich die inseltypischen Speisen schmecken.
Puerto de la Cruz
Die Stadt Puerto de la Cruz ist das touristische Ballungszentrum im Norden Teneriffas. In den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden hier die berühmten Bettenburgen der Insel. Vor allem Engländer schätzten die Atmosphäre der Stadt. Puerto de La Cruz hat aber auch seine idyllische Seite mit schönen Parks und Plätzen, historischen Kirchen und Gebäuden.
Der Ortskern hat sein ursprüngliches Gesicht behalten; hier findet man wunderschöne Kolonialbauten mit den typisch kanarischen Holzbalkonen. In der Stadtmitte, auf einem kleinen Hügel, hat man die wichtigste Kirche der Stadt gebaut, die Iglesia de Nuestra Señora de la Peña de Francia, umgeben von der schönen Plaza de la Iglesia und der Calle Quintana. Ende des 17. Jahrhunderts fertiggestellt, hat man diesem Bau vor etwa 100 Jahren auch noch einen grauen neoklassizistischen Glockenturm hinzugefügt. Wer es grün und blühend mag, der sollte den 1790 von König Carlos III. angelegten Jardín Botánico besuchen. Vom Parque Taoro hingegen hat man den bewegendsten Ausblick auf den Atlantik.
El Sauzal
Auf einem Klippenrand, 300 m über dem Meer, liegt einer der schönsten Orte Teneriffas: El Sauzal. Er besticht mit einem herrlichen Blick über die Nordküste. Die Geschichte des kleinen Ortes geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Der Ortskern mit Grünanlage, Plaza, Rathaus und Kirche bildet den antiken Teil. Das Rathaus und die historischen Gebäude sind im typisch kanarischen Stil mit Holzbalkonen erbaut. In der Umgebung gibt es einen kleinen Park mit vielen Pflanzen und einem Wasserfall. Die gegenüberliegende Kirche San Pedro Apostól ließ Königin Johanna von Kastillien im Jahr 1515 erbauen. Ihre weiße Kuppel verleiht etwas Orientalisches, ihr Inneres ist mit einigen Kunstschätzen ausgestattet. Neben einem klassizistischen Taufbecken aus italienischem Marmor und einem barocken Silber-Tabernakel findet sich hier eine sehenswerte Auswahl andalusischer Malerei.
Besuch des Weinguts Monje
Schon allein wegen der atemberaubenden Aussicht ist ein Besuch der Bodegas Monje – eine Führung ist empfehlenswert – einzuplanen. Rebstöcke wechseln mit Bergpanoramen und dem Meer ab. Bereits seit fünf Generationen lässt die Familie Monje ihren Roten in Eichenfässern reifen. Jährlich werden die Weintrauben zu 160.000 Liter Wein verarbeitet. Der fruchtbare Vulkanboden bringt Weine in satter Farbe und Frische hervor, die durch Mineral- und Fruchtakzente bestechen. Jede Weinflasche ist nummeriert und mit einem Güteprädikat ausgestattet. Dazu gibt es die Möglichkeit, auf der Bodegas zu speisen und sich sogar in die einheimische Kochkunst einführen zu lassen.
Tipps für Ausflugsziele auf Teneriffa
Walbeobachtung bei Los Gigantes
Unzählige Wale und Delphine tummeln sich vor der Küste Teneriffas. An vielen Orten bringen einen Ausflugsboote zu den Säugetieren der Meere. Vor allem bei Los Gigantes findet man ideale Bedingungen zur Walbeobachtung. Der steilabfallende Küstenabschnitt liegt nördlich von Puerto de Santiago. Hier ist das Wasser glasklar, so dass sich dort gerne viele Walarten aufhalten. Sie schätzen vor allem die Nahrungsvielfalt und Temperatur des Wassers. Am häufigsten findet man vor Los Giantes die Großen Tümmler und die Grindwale. Insgesamt zählt man 21 Arten. Aber auch Karettschildkröten, Gelbschnabelsturmtaucher und Fischadler können hier beobachtet werden.
Siam Park
Wer mal eine Abwechslung von Fauna und Flora sowie dem Strandleben braucht, der sollte sich einen Tag im Siam Park gönnen. Er ist mit 185.000 qm der größte Aqua-Erlebnis-Park Europas. Hier kommt jeder Badebegeisterte auf seine Kosten. Für den Park haben Architekten weltweit die besten Wasser-Attraktionen zu einem außergewöhnlichen Gesamtbild vereint. Visuell fühlt man sich dank der ganzen Tempel, der dschungelartigen Vegetation und tropischen Tierwelt ganz nach Thailand versetzt.
Durch die gesamte Anlage führt der Mai Thai River, auf dessen Strömung man sich mit Schwimmreifen treiben lassen kann. Von hier bietet sich einem der beste Blick über das Dschungel-Ambiente. Ein gigantisches Wellenbad mit bis zu 3 m hohen Wellen bietet sogar Surfmöglichkeiten und einen weißen Sandstrand. Der Tower of Power mit seiner 28 m hohen Kamikaze-Rutsche bedeutet Adrenalin-Kick pur. Die Rutsche endet in einem Glastunnel, der durch ein Haifischbecken! führt.
Loro Parque
Ursprünglich als Papageien (span. Loro)-Park 1972 gegründet, beherbergt die heute 135.000 qm große Grünanlage alle möglichen Tierarten. Obwohl er seinem Namen immer noch alle Ehre macht, denn hier befindet sich die größte Papageien-Aufzucht der Welt.
Der Loro Parque ist der Touristenmagnet Teneriffas und weit über die Grenzen Spaniens bekannt. Er bietet spektakuläre Tiershows mit Walen, Delfinen, Seelöwen und Papageien. Aber auch das Pinguinarium sowie ein riesiges Aquarium mit sieben Themenwelten und einem begehbaren Glastunnel machen den Tierpark so speziell. Zwischen einer üppigen subtropischen Pflanzenwelt tummeln sich Alligatoren, Tiger, Gorillas, Schimpansen und zahlreiche Vogelarten. Zusätzlich gibt es viele Shows und Spielplätze. Urlauber aus Puerto de la Cruz können mit einer gelben Bimmelbahn kostenlos und ohne Stopp zum Loro Parque fahren.
Bioklimatische Siedlung
Nachhaltigkeit und Leben mit sowie in der Natur verheißen die 24 Häuser des bioklimatischen Dorfs im Süden von Teneriffa. Es ist ein Projekt des Energieparks Instituto Tecnológico y de Energias Renovables und dient als Vorlage für den sozialen Wohnungsbau der Zukunft. 24 Architekten haben energetisch autarke Häuser im Einklang mit ihrer Umgebung entworfen. Die CO2 neutralen Häuser nutzen die Windkraft und Sonnenenergie für Wasser und Strom. Regelmäßig werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit von den Ingenieuren des Energieparks ausgewertet, Fühler in den Wohnräumen übermitteln die Daten direkt an eine zentrale Mess-Stelle. Der wohnliche und warme Charakter wird durch die Wahl der Baustoffe erzielt: Die Bauherren verwendeten vor allem vulkanisches Gestein, Holz und gebrannten Ton. Die Ferienhäuser liegen am Meer, nahe eines Naturstrandes.
Unterkünfte
Teneriffa bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten. Da ist für jeden Geschmack und Geldbeutel was dabei.
Parador de Las Cañadas del Teide
Der Parador de Las Cañadas del Teide liegt auf 2.200 Meter Höhe im Naturschutzgebiet des Teide und wurde 1954 von Tomás Machado, einem Architekten aus La Orotava, erbaut. Das Hotel bietet spektakuläre Ausblicke auf den Krater und den Weißen Berg. Die Innenräume erinnern an die Ausstattung einer gemütlichen Berghütte: Holz wohin das Auge blickt! Der Koch serviert kanarische Spezialitäten wie den Puchero Canrio (Eintopf). Nachtschwärmern bietet der Parador abendliche Spaziergänge, um die Sterne zu beobachten. Der Nachthimmel Teneriffas eignet sich hervorragend für astronomische Erkundungen. Aus diesem Grund wird auch ein Vortrag im Freien bei Dunkelheit mit anschließender Himmelbeobachtung angeboten, den man unbedingt mitnehmen sollte! Das Hotel besitzt außerdem zwei eigene Teleskope, die den Gästen zur Verfügung stehen.
Gran Hotel Bahía del Duque Resort
Im Luxusressort Gran Hotel Bahía del Duque Resort & Spa fühlt man sich wie im Paradies. Die Anlage mitsamt 40 exklusiven Villen und einem unvergleichlichen Spa-Thalasso befindet sich in einer grünen Oase direkt am Meer. Die Architekten der Hotelanlage ließen sich vom Kolonialstil der Insel inspirieren, das Personal trägt die traditionelle Inseltracht. Das Gran Hotel konnte bereits viele Awards gewinnen, wie das Beste Spa Spaniens und die Auszeichnung „Biosphere“.
Hotel Taburiente
Wer die Geschäftigkeit liebt, dem sei das Hotel Taburiente empfohlen. Es ist ein ***-Stadthotel mitten im Zentrum von Santa Cruz de Tenerife. Das Domizil liegt nahe des Parks García Sanabria und verfügt über 116 modern eingerichtete Zimmer (Flat-Screen, großes Bad mit Wanne, Balkon). Sonnenterassen und ein Pool laden zum Entspannen ein. Das Hotel besitzt zudem zwei Restaurants.
Hotel Botánico
Das fünf Sterne Hotel Botánico in Puerto de la Cruz zählt mit seinem Spa zu den besten Luxushotels der Kanaren. Es liegt inmitten einer prächtigen Parkanlage und bietet mehrere hochklassige Restaurants und Freizeiteinrichtungen. Sein Oriental Spa Garden, seine Küche und seine Gastlichkeit wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Von den Zimmern hat man einen herrlichen Blick auf das Meer, das Orotava Tal und den Teide.
WOW! Teneriffa ist ja wirklich traumhaft. Bilder von dort kannte ich schon, aber das man da auch so viele abwechslungsreiche Dinge unternehmen kann, wusste ich bisher überhaupt nicht. Ich hatte Teneriffa bisher immer „nur“ als Reiseziel für einen Badeurlaub auf meinem Zettel.
Ich war im letzten Jahr in Puerto de la Cruz. Was mich enttäuscht hat, waren die vielen heruntergekommenen Hotels, die dicht gemacht haben. Schandflecke, um die sich leider niemand kümmert. :-(