Die autonome Gemeinschaft Galicien (Comunidad Autónoma de Galicia) liegt im Nordwesten der iberischen Halbinsel. Im Süden grenzt sie an Portugal, im Osten an die spanischen Regionen Asturien und Kastilien, im Norden und Westen an den Atlantischen Ozean. Auf einer Fläche von 29.574 km², die sich über die vier Provinzen Coruña, Lugo, Ourense und Pontevedran erstreckt, leben um die 2,9 Millionen „Gallegos“. Negative Schlagzeilen schrieb das „immergrüne Spanien“ in der Vergangenheit aufgrund einiger Havarien und Tankerunglücke (Prestige-Unglück 2002), die die Küstenabschnitte stark verschmutzten. Bis heute konnten sie sich zum Glück wieder einigermaßen erholen, denn die Fischerei ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Gemeinschaft Galicien.
Galicien steht, sowohl in Kultur als auch Linguistik, dem im Süden angrenzenden Portugal sehr nahe, auch die galizische Sprache ist dem Portugiesischen ähnlicher als dem Spanischen.
Die autonome Gemeinschaft Galicien auf einen Blick
Land: | Spanien |
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Autonomie: | seit 28. April 1981 |
Einwohnerdichte: | 93,7 Einw./km² |
Fläche: | 29.574 km² |
Bevölkerung: | 2.796.089 |
Hauptstadt: | Santiago de Compostela |
Provinzen: | Coruña, Lugo, Ourense, Pontevedran |
Sprachen: | Spanisch, Galicisch (beides Amtssprachen) und Portugiesisch |
Quelle: Zahlen von 2009. Wikipedia
Naturparks:
- Complexo Dunar de Corrubedo
- Lagunas de Garregal y Vixan (A Coruña)
- Baixa Limia-Serra de Xurés (Ourense)
- Isals Cíes und Monte Aloia (beide in Pontevedra)
Naturgebiete, die alle in A Coruña liegen:
- Cabo Vilán
- Cumbre de Curotiña
- Estaca de Bares
Der Name Galicien
Der Name der Gemeinschaft Galicien hat seinen Ursprung bei den keltischen Galläkern, die als kelto-iberisches Volk in der Zeit des Altertum das Gebiet besiedelten.
Der Name Galicien oder auch Galizien wird mehrfach verwendet und taucht an den unterschiedlichsten Orten der Welt wieder auf. Galizien heißt auf ukrainisch Halytschyna, polnisch Galicja, russisch Galizija und wird historisch auch Rothreußen genannt, polnisch Czerwona. Der Name Galizien bezeichnet z.B. auch eine Landschaft im Westen der Ukraine (Ostgalizien) und im Süden Polens (Westgalizien) sowie das ehemalige Königreich der österreichisch-ungarischen Monarchie und einer Landschaft in der Ukraine und Polen. Eine Gemeinde in Kärnten heißt ähnlich – Gallizien. Die Lautgleichheit des Wortes Galicien im Deutschen mit der autonomen Gemeinschaft Galicien (spanisch: Galicia) in Spanien ist zufällig.
Lage & Landschaft
Das im Nordwesten von Spanien liegende Galicien ist durch einzigartige Küsten und beeindruckende Gebirgsketten geprägt, die die Region wie einen Mantel umgeben und damit vom Rest Spaniens abgrenzen. Der Pena Trevinca (2.127m) ist der höchste Berg der Region. Im starken Kontrast zu den Gebirgszügen mit weiteren Bergen, wie dem Alto de Rodicio oder dem Pedrafita do Cebreiro, stehen die markanten Küsten mit einer Länge von insgesamt ca. 1500 km (ein Drittel Spaniens Küste), etwa 300 km entfallen allein auf die Galizischen Inseln, 800km sind Steilküsten. Galicien ist vor allem auch eins: Grün. Fast 30 Prozent des gesamten spanischen Waldbestandes entfällt auf die Gemeinschaft. Bei einem durch Brandstifter verursachten Waldbrand wurden im August 2006 jedoch innerhalb von 20 Tagen etwa 70.000 Hektar Wald und Buschland vernichtet.
Naturparks und Naturgebiete von einzigartiger Schönheit und die fjordähnlichen Rías verzaubern die Besucher. Im Gegensatz zu norwegischen Fjorden sind die Rias in Spanien jedoch flach. Sie unterscheiden sich in die Rias Atlas (galicisch: obere Rias – von Ribadeo bis nach Coruña), die im Norden steil abfallen, und die sanft verlaufenden Rias Baixas (galicisch: obere Rias – vom Kap Finisterre bis zur Grenze nach Portugal). Zwischen den Rías do Barquero und de Ortiguera liegt am Kap Estaca de Bares der nördlichste Punkt Spaniens. Mit einer Länge von 37 km und einer Tiefe von max. 69 m ist die Ria de Arousa die größte Ria der Rias Baixas. Diese natürliche Umgebung bietet ideale Voraussetzungen für die Zucht von Miesmuscheln, die an Holzflößen herangezogen werden.
Galicien Wetter & Klima
Das galicische Klima wird vom Atlantischen Ozean beeinflusst und ist somit außerordentlich mild und feucht. Der Sommer in Galicien ist nicht so heiß wie in anderen Regionen Spaniens, der Winter ist mild und gekennzeichnet von zahlreichen Niederschlägen (mittlere Niederschlagsmenge 1.404,8 l/m², in der Küstenregion etwa 150 Regentage pro Jahr). Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen an den Küsten bei um die 14 Grad, in den Bergen um die 9 Grad. Aufgrund des feuchten Klimas erinnern die, im Herbst und Winter oft im Nebel liegenden, sattgrünen Landschaften Galiciens an Irland oder die Bretagne.
Wirtschaft
Die relativ schwache Wirtschaft Galiciens ist geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich besonders auf die Landwirtschaft, den Fischfang und die Miesmuschelzucht (Enten- und Venusmuscheln) konzentrieren. Als Urlauber sollte man mal auf die für Galicien typischen Getreide- und Maisspeicher (Hórreo) achten, die angeblich schönsten stehen im Fischerort Combarro in der Bucht von Pontevedra. Weitere Wirtschaftszweige finden sich im Industrie-, Bau-/Konstruktions- sowie im Dienstleistungssektor. Der Export der Region erfolgt hauptsächlich nach Frankreich, Portugal und anderen Staaten der EU und umfasst Autos, Fisch- und Meeresfrüchte sowie Kleidung. Der Tourismus ist aktuell kein bedeutender Wirtschaftszweig, auch wenn der Bereich eine sehr gute Infrastruktur aufweist.
Infrastruktur
Galizien verfügt über ein modernes und gut ausgebautes Straßennetz, das eine schnelle Verbindung zwischen den vier Provinzen der Gemeinschaft und eine gute Anbindung an die restliche iberische Halbinsel gewährleistet. Neben der Nutzung von Straßen und Autobahnen bietet auch das Schienennetz eine gute Alternative, um die wichtigsten Städte Galiciens, die anderen Regionen Spaniens, sowie Portugal zu erreichen. 127 Häfen (die wichtigsten Häfen sind San Ciprián, Burela, Ferrol, A Coruña, Villagarcía, Marín und Vigo) entlang der galicischen Küste ermöglichen außerdem einen idealen Zugang für Fähr-, Kreuzfahrt- und Transportschiffe. Besonders für die Entladung von Frisch- und Tiefkühlfisch liegen die wichtigsten Häfen Spaniens in Galicien. In Vigo liegt die einzige von insgesamt 3 existierenden Freihandelszonen in Spaniens Nordwesten. Abgerundet wird die gut ausgebaute Infrastruktur Galiciens durch die drei Flughäfen in A Coruña, Santiago und Vigo, die als „internationale Gemeinschaftsflughäfen“ gelten. Von dort aus steuern täglich mehrere Maschinen große spanische Städte sowie internationale Flughäfen an.
Tourismus
Galicien bietet ideale Voraussetzungen für einen erholsamen oder aktiven Urlaub. Zahlreiche Wanderrouten durch die Naturparks sowie der berühmte Jakobsweg ziehen jährlich zahlreiche Pilger aus der ganzen Welt an. Als „Camino de Santiago“ wird der Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela bezeichnet, der eine Hauptverkehrsstraße „Camino Francés“ des Hochmittelalters in Spanien war. Sie reicht von den Pyrenäen zum Jakobsgrab und verbindet die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León.
Neben dem Hotel-Urlaub ist in den letzten Jahren in der Region Galicien insbesondere der sogenannte „turismo rural“ sehr populär geworden. Galicien bietet von den beliebten Ferienhäusern über die Landsitze und Bauernhöfe, die Pazos, bis hin zu den Herrenhäusern und Palästen, den Paradores, zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten für einen solchen Bed & Breakfast ähnlichen Urlaub.
Geschichte von Galicien
- 6. Jhd. v.Chr.: Einwanderung der Kelten
- 135 v. Chr.: Expedition der Römer in die Region Galicien
- 60 v. Chr.: Konsolidierung der römischen Macht durch Julius Caesar – römische Provinz Gallaecia
- 409: Germanische Sueben besiedeln die Region
- 652: Verwaltungsreform – verbesserte Eingliederung in das Westgotenreich
- 711: Beginnende maurische Eroberung
- 740: Rückzug der Mauren
- 813: Grabfund in der heutigen Stadt Santiago de Compostela – vermutlichen Gebeine des Apostel Jakobus (spanisch Santiago), einem der zwölf Apostel Jesu
- ab 830: Santiago de Compostela wird zum Wallfahrtsort
- 10. und 11. Jahrhundert: Galicien wird kurzzeitig selbstständiges Königreich
- 13. Jahrhundert: Galicien und León fallen an die kastilische Krone
- 1833: formelle Auflösung des Königreichs Galicien
- 19. Jahrhundert: Beginn einer Massenauswanderung
- 1980/1981: Galicien erhält als eine der ersten Regionen Spaniens einen Autonomiestatus
Musik
In der traditionellen Musik der Region werden vor allem der Dudelsack (Gaita), Leier und Harfe sowie Perkussionsinstrumente (kleine Trommeln (Tamboril) oder Pandereta (Pandeiro)) eingesetzt. Die Musik erinnert an typisch keltische Klänge, wie sie in der Musik Irlands oder der Bretagne vorkommen. Aus Galicien stammen mehrere, in der internationalen Folkszene bekannte, Musiker wie Berrogüetto, Carlos Núñez, Luar na Lubre, Xosé Manuel Budiño, Pancho Alvarez oder Susana Seivane.
Feste in Galicien
Vorchristliche und christliche Traditionen mischen sich in Galicien wie in keiner anderen Region Spaniens miteinander. Das galicische Kalenderjahr ist voller religiöser Feste.
In der autonomen Region gibt es zig tausende Ortsfeste, Wallfahrten, Karneval, usw., bekannte sind:
- 28. März: Festa da Reconquista in Vigo: Feier der „Rückeroberung“ der Stadt nach Einfall der Truppen Napoleons
- Am dritten Junisonntag in Sabucedo: „A Rapa das Bestas“, Wildpferde werden durch den Ort getrieben, eingefangen und bezwungen
- 25. Juli: Día da Patria Galega: galicischer Nationalfeiertag und Namenstag des Heiligen Jakobus
- August: „Fiesta de Maria Pita“ (die Heldin der Stadt) in La Coruna
- 1. Sonntag im August: Festa Viquinga: Wikingerfest in Catoira – Pontevedra
- 31. August: Volksfest im Wallfahrtsort San Ramón de Bealo
- 2. Septemberwoche: Festas da Virxe de Guadalupe de Rianxo seit 1773 – eines der ältesten Feste Galiciens
Kulinarische Genüsse
Die galicische Küche bietet eine große Vielfalt an Krusten- und Schalenweichtieren (95% des Fisch- und Meeresfrüchtefanges Spaniens kommen aus Galicien), wie percebes, ostras, langostas aber auch „pulpo“ (Tintenfisch) bei den Wallfahrten, „sardinas“ (Sardinen) anlässlich der Feste an der Küste und weitere köstliche Fischgerichte wie merluza, empanada (ein mit Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten gefülltes, kreisrundes, Brot- oder Blätterteig-Gebilde) und bonito sowie exquisite Käse- und Weinsorten. Von letzteren gibt es zwei sehr gute Weißweine, zum einen den Ribeiro, der in alter Fischertradition aus Porzellanschalen getrunken wird, und zum anderen den Albariño. Rotweine werden aufgrund des Klimas nur wenig produziert. Sehr beliebt ist auch der Tresterschnaps Orujo. Er wird als Kaffeelikör (licor café) pur oder als Kräuterlikör (orujo de hierbas) getrunken. Die flambierte Version mit Zucker, Zitronenschalen und Kaffeebohnen nennt sich Queimada („die Verbrannte“).
Regionen, Städte & Sehenswürdigkeiten
Santiago de Compostela
Santiago de Compostela liegt in der Provinz La Coruña, ist die Hauptstadt Galiciens und als katholischer Erzbischofssitz wichtigste Pilgerstätte Spaniens. Der Name Santiago stammt vom Heiligen Sant Jago – Heiliger Jakob. Compostela kommt aus dem Lateinischen von campus und steht für Feld. Stellae bedeutet Stern. Der Legende nach bekehrte Sant Jago die Menschen der Region zum Christentum und kehrte später nach Palästina zurück, wo er von Herodes Agrippa getötet wurde. Der berühmte Eremit Pelayo hatte in einem Wald eine Erscheinung von grellem Licht gesehen. Dieser Ort erhielt den Namen Campus Stellae (Sternenfeld) – später Compostela. 813 wurden bei Ausgrabungen, die durch Bischof Teodomiro veranlasst wurden, genau an der Stelle der Erscheinung, die Gebeine gefunden. An diesem Ort steht heute die beliebte Pilger-Kathedrale von Santiago de Compostela, das Endziel des Jakobswegs. Ab dem 12./13. Jahrhundert bestimmte Papst Calixto II. das Pilger, die den Ort in einem Heiligen Jahr (wenn der Tag des Apostels, der 25. Juni, auf einen Sonntag fällt) besuchen, von allen Sünden frei waren. 1985 wurde Santiago de Compostela zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Das Jahr 2010 ist wieder ein Heiliges Jahr, sodass die Pilgerzahlen erneut ansteigen werden.
Charakteristisch für Santiago de Compostela sind kleine Gassen, malerische Gebäude aus Renaissance und Barock, sowie die romanische Kathedrale mit den barocken Türmen. Baubeginn der Kathedrale war 1054, eingeweiht wurde sie 1128. In der Westfassade – Fachada del Obradoiro – befindet sich die berühmte Skulptur des Heiligen Jakob. Zentrum der malerischen Altstadt bildet die Rúa de Franco. Hier finden Besucher zahlreiche Restaurants. In der Rua del Villar liegen mehrere Paläste wie der Casa del Dean (Gotik), Palacio Monroy (Renaissance) und der Palacio de los Marqueses de Bendana (Neoklassizismus und Barock). Über den Plaza de Galizia kann man die Altstadt verlassen und gelangt zum Parque do Ferradura, der einen eindrucksvollen Blick über die Stadt gewährt.
Ourense
Die Region um Baixa Limia ist vor allem ökologisch von großer Bedeutung, denn sie ist Heimat zahlreicher Vogelarten. Besucher finden hier außerdem die Burg Castillo de Monterrei, eine der besterhaltenen Burgen Galiciens. Zahlreiche Klöster finden sich in der Gegend Ribeira Sacra. Die bekanntesten sind: San Estevo, San Pedro de Rocas, Santa Cristina de Ribas de Sil, Santa María de Xunqueira und Santa María de Montederramo. Die Schlucht Cañón del Sil war aufgrund der Abgeschiedenheit für Mönche eine beliebte Region.
Pontevedra
Der hier liegende Monte Aloia wurde als erste Region zum Naturpark erklärt und bietet einen malerischen Blick auf Ría de Vigo und den Fluss Leere. Nördlich des Leeres liegen die Lagunen Gándaras de Budiño, die sowohl Ort eines vorgeschichtlichen Fundes als auch Heimat zahlreicher Vogelarten sind. Der Leere mündet in den Fluss Miño – die „Hauptschlagader“ der zahlreichen Flüsse in Galicien. Entlang des Miño finden Besucher Überreste alter Festungen, Kirchen, Klöster aber auch Weinanbaugebiete uvm.
In Baiona bietet die Befestigungsanlage Monterreal mit einem 3km langen Wall beeindruckende Bilder. Zwischen Baiona und Vigo hingegen finden Urlauber herrliche, feine Sandstrände wie den: Playa América, Panxón, Canido und Senil. Die Region ist außerdem bekannt für ihr Volksfest „rapa das bestas“ – einer interessanten Mischung aus Religion und buntem Jahrmarkttreiben.
Ebenfalls in der Region Pontevedra finden sich die Rias Baixas mit weitläufigen Stränden und die Inseln Islas Gies, ein Naturpark der von Vigo auch mit dem Schiff zu erreichen ist.
Vigo
Die Hafenstadt Vigo liegt in der Provinz Pontevedra und besitzt die größte Fischerei-Flotte Spaniens. Vigo bietet neben alten Kirchen und Herrenhäusern auch ganz neue und moderne Gebäude. Besonders sehenswert sind das Castillo del Castro – eine alte Festung – und der traditionelle Pescadería (Fischmarkt).
A Coruña
Über die Küstenstraße der Ria gelangen Besucher zur A Pobra do Caramiñal, dem Balkon der Ría de Arousa, von dem aus sich herrliche Bilder über Strände und Kiefernhaine bieten. Zahlreiche Naturräume wie Dunas da Corrubeda, Pico Curotiña sind ebenso sehenswert, wie das kleine Dörfchen Porto da San, das in Noia liegt. Am Fuße des Berg Monte 0 Pindo stürzt in den Punta das Cabras der Fluss Xallas in die Tiefe.
Die Küste bietet ein zerklüftete und steile Landschaft. Der Küstenstreifen in A Coruña wird auch Costa de la Muerte, als Todesküste bezeichnet, denn hier erlebten zahlreiche Seefahrer Schiffbrüche. Besonders bei dichtem Nebel wird das Kap Cabo Fisterra (Cabo Finisterre) von Einheimischen auch gern als „Ende der Welt“ bezeichnet.
Weitere Orte wie Camariñas, der bekannt für die Klöppelspitze ist, oder Gabe Vilán, ein Naturpark, sowie die Inseln Islas Sisargas, bekannt für ihre Schlangenlegenden, Garballe, ein Heilbad mit schwefelhaltigen Solquellen, sind interessante Ausflugsziele.
A Coruña verfügt über drei malerische Strände: Riazor, Orzán, San Amaro und Santa Cristina. In den Lagunen von Valdoviño beginnen die Rías Altas mit ebenfalls herrlichen Stränden. Von dort aus gelangt man auch nach Cedeira einem Fischerhafen und gleichzeitig beliebten Ferienort.
Bekanntestes Wahrzeichen der Stadt La Coruña ist der Herkulesturm (Torre de Hércules), der im Stadtwappen zusammen mit sieben Jakobsmuscheln verewigt und seit Juni 2009 UNESCO-Welterbe ist. Der weltweit älteste noch im Betrieb stehende Leichtturm (242 Stufen, 68 Meter Höhe) wurde zu Zeit des römischen Kaiser Traianus um 110 erbaut. Die Legende besagt, dass er aus einem Felsen entstanden ist, auf dem Herkules mit dem Riesen Geryon drei Tage und drei Nächte gekämpft hat.
Ferrol
Die Hafenstadt Ferrol liegt in der Provinz La Coruña. Sie ist Geburtsort des spanischen Diktators Francisco Franco auch „El Ferrol del Caudillo“ (Ferrol des Führers) genannt. In Ferrol erwartet Besucher eine malerische Altstadt, herrliche Gassen und Cafés, die zum Verweilen einladen.
Lugo
Lugo ist die größte Provinz Galiciens und wird durch den Fluss Sor von der Provinz A Coruña getrennt. Lugo bezaubert mit herrlicher Natur, Bergen und Wäldern. Hier finden sich die ältesten Eukalyptushaine Spaniens und drei Naturräume: die Inseln Colleira, Ansarón und das Mündungsgebiet des Sor Estuario del Sor. Am Strand von Covas ist der Sand so fein, dass er auch bei geschlossener Hand zwischen den Fingern zerrinnt. Von Nain aus blickt man auf Strände und Wälder soweit das Auge reicht. In der Nähe von Foz finden Besucher das Kloster San Martín de Mondoñedo. Weitere Gegenden wie das Gebirge Serra de Courel oder die Serra de Os Ancares sind ebenfalls einen Besuch Wert.
Die galicischen Inseln
Von den fast 1500 km der Küste Galiciens entfallen allein 300 km auf die Inseln. Die Inseln Toralla, Cíes, Ons oder Arousa bieten historische Funde, Sisargas und Malveiras eignen sich für die Beobachtung von Vögeln, Pedras do Co und Pena Alloeira sind ideale Fischfanggebiete. Die kleinen Inseln erreicht man am besten per Boot.
Cíes-Inseln
Die etwa 433 Hektar große Inselgruppe Cíes liegt im Nordwesten von Spanien im Atlantischen Ozean. Die Cíes-Inseln gehören zum Nationalpark der Atlantischen Inseln von Galicien (Islas Atlánticas de Galicia). Von Galicien aus sind die Inseln über den Ort Vigo per Fähre zu erreichen. Die Inselgruppe setzt sich aus den drei Inseln Monteagudo (Illa norte – Nordinsel), Do Faro (Illa do Medio – Mittelinsel) und San Martiño (San Martinho, Illa Sur, Südinsel, Heiliger Martin) zusammen. Auf der Insel Monteagudo gibt es den angeblich schönsten Sandstrand der Welt. Tatsächlich hat die britische Zeitung „The Guardian“ im Februar 2007 den Strand Playa de Rodas in einer Top 10 Liste der schönsten Strände der Welt auf Platz 1 gesetzt.
Kommt man mit der Fähre von Vigo, so beindruckt vor allem der malerische Kontrast zwischen dem Grün der Kiefern- und Eukalyptuswälder und dem Blau des Meeres. Der höchste Punkt der Cíes Inseln ist der Alto das Cies (197 Meter).
Einer lokalen Legende zufolge soll sich Gott am siebten Tag, nach Erschaffung der Welt, auf der Inselgruppe Cíes von den Strapazen der Welterschaffung erholt haben.
Freizeitaktivitäten
Die Küsten der Region laden zu Wassersportarten, zum Schwimmen und Relaxen ein, die Berge zu Klettertouren, die malerischen Altstädte von Coruña, Lugo, Ourense, Pontevedran zu Sightseeing und Entdeckungstouren. Ganz Galizien bietet verschiedenste Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten wie Reiten, Mountainbiketouren und Wanderausflüge. Durch das milde Klima Galiziens eignet sich die Landschaft ideal zum Golf spielen. Es gibt unzählige Plätze, häufig direkt an den Hotels gelegen. Galicien ist auch ein Wellness-Paradies mit insgesamt 19 Thermalbädern in allen vier Provinzen. Die heißen Quellen entdeckten im übrigen schon die Römer bei ihrer Ankunft!
1. Bild (Header): o Facho von Paulo Brandao unter der CC
2. Bild: Galicia´08 von Jaume Meneses unter der CC
3. Bild: Cathedral of Santiago de Compostela von Sergio unter der CC
4. Bild: Casa O crego, Vilaquinte, Lugo, Galicia von Toprural unter der CC
Die Cies-Inseln sind wirklich paradiesisch, da hatte der Herr einen guten Geschmack.
Und sie gehören den Möwen. Die holen sich ihren Teil, wenn man dort etwas isst.
Der längste Strand erhielt mal eine Auszeichnung als schönster der Welt und wirkt beinahe karibisch. Bis man ins Meer geht, das ist nämlich deutlich kühler.