Die spanische autonome Gemeinschaft der Balearen existiert seit 1983, seither finden auch die Parlamentswahlen der Inselgruppe statt. Sie stellt ein eigenes Parlament als oberste Instanz, eine Regierung und einen Präsidenten. Den jeweiligen Inselräten unterliegt die Verwaltung, wobei die insgesamt 67 Gemeinden je einen eigenen Gemeinderat zum Vorsitz wählen. Die Balearen sind die kleinste der 17 autonomen Regionen im Land Spanien. Durch den enormen Tourismuszulauf erlangt die Bevölkerung jedoch eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen. Der Dienstleistungssektor nimmt mit einem Anteil von 81 % den größten Anteil der balearischen Wirtschaft ein. Vornehmlich im Fremdenverkehr verankert, lockt er jährlich rund 15 Millionen Touristen auf die Inselgruppe. Das daraus einhergehende Bauwesen eine weitere wirtschaftliche Säule der Region. Die enorm gestiegenen Bevölkerungszahlen belegen diese Entwicklung. Die industrielle Struktur der autonomen Region ist vor allem durch den Export von Metallwaren und Maschinen gewährleistet, aber auch Schuhe, Lederwaren, Kleidung und Schmuck werden ins Ausland versandt. Import hingegen findet hauptsächlich bei Wasser, Konsumgütern und Lebensmittel statt, natürlich auch bei Baustoffen, denn die Inseln können bei erhöhtem Bedarf durch den Tourismus nicht vollständig aus eigenen Quellen schöpfen.
Allgemeines
Insgesamt bewohnen rund 1 Mio. Einwohner die Balearen, dabei sollte bedacht werden, dass es auf dieser Gesamtfläche von 5.000 km², welche nur 1 % der spanischen Landesfläche ausmacht, mancherorts durchaus turbulent einher geht wie auf Ibiza oder Mallorca. Der Genießer einsamer Stunden und Aktivurlauber wird Menorca oder Formentera bevorzugen und lieben lernen. Die „Illes Balears“ liegen in einer Distanz von 80 bis 350 km zum spanischen Festland, auf ungefährer Breite wie Valencia. Verwaltungssitz der Region, Hauptstadt, Dreh- und Angelpunkt ist Palma de Mallorca. Sie stellt auch die bevölkerungsreichste Stadt im Archipel dar. Die Plätze 2 und 3 auf der Liste der regionalen Metropolen nimmt neben Palma die ebenfalls mallorquinische Gemeindestadt Calviá im Westen der Insel ein, sowie Ibiza-Stadt, auch Ciutat d’Eivissa genannt, Hauptstadt von Ibiza.
Die Inseln der Balearen
Mallorca besitzt mit Abstand den größten Anteil der Balearen, das bergige grüne Eiland verfügt über 3.700 km² Land im Mittelmeer, 53 Kommunen und ist seit Jahrzehnten eines der Deutschen liebsten Ferienziele. Menorca, mit Hauptstadt Maó und ihrer größten der 8 Gemeinden Ciutadella verfügt über eine Gesamtfläche von 694,4 km². Rund 90.000 Einwohner leben auf der Insel, nordöstlich Mallorcas gelegen. Ibiza stellt als drittgrößte Insel 5 Gemeinden, eine Fläche von 571,04 km² und etwa 120.000 Einwohner. Formentera, Hauptort ist Sant Francesc de Formentera liegt südlich von Ibiza, mit gerade einmal einer Gemeinde ist sie auf Position vier bei einer Einwohnerzahl von knapp 10.000 Menschen auf 82,49 km² Fläche. Als fünfte und kleinste der bewohnten Balearischen Inseln, sei schließlich noch Cabrera zu nennen. Südlich von Mallorca gelegen, ist sie nur 16 km² groß und gehört dem angrenzenden Felseninsel-Archipel an. Unbewohnt aber dennoch erwähnenswert sind die weiteren 146 Inseln die sich um die gesamten Balearen gruppieren. Oft sind sie Naturschutzgebiete und gewähren Zuflucht für Möwen, auch Eidechsen leben hier, vorrangig eine endemische Flora und Fauna.
Balearische Inseln Geschichte
Als Amtssprachen kommen innerhalb des Archipels Spanisch und Katalanisch im täglichen Gebrauch vor. Diese romanische Sprache, ein Mix aus Spanisch, Französisch und Italienisch findet zudem in Valencia und Katalonien, weiterhin in Andorra ihre Verwendung. Geschichtlich gesehen macht dies durchaus Sinn, denn die ersten Erwähnungen der Balearen, damals wurden sie als „Balearis Major“ (Mallorca) und „Balearis Minor“ (Menorca) betitelt, begannen etwa 4000 v. Chr. Vermutlich sind die Urahnen der heutigen Inselbewohner aus dem Süden Frankreichs und vom spanischen Festland eingezogen. Sie erlebten die Herrschaft der Phönizier, Griechen, Römer und Karthager, Vandalen und der Briten. Nach Franco’s Diktatur erlangte die Inselgruppe schließlich den autonomen Status.
Landschaft
Landschaftlich erwarten den Besucher wunderschöne Badebuchten, zerklüftete Küsten auf allen Inseln, ebenso ein oft bergiges Hinterland mit unzähligen kleinen Bergdörfern, die ihren Ertrag noch aus der Landwirtschaft beziehen. In Küstenlage erwirtschaften sich die Bauern ihr täglich Brot noch immer aus der Fischerei. Mallorca ist im übrigen wesentlich bergiger als ihre Nachbarn. Dies beweist u.a. auch der Puig Major. Mit seinen 1.446 m gibt es weit und breit keine höhere Erhebung als ihn. Formentera ist zumeist flach, Ibizas höchster Punkt ist mit 476 Metern der Atalaya, Menorcas Landschaft ist im Norden bergig, der Monte Toro weist 357 Meter auf, der Süden zeigt oft tiefe Schluchten.
Gegensätzlich hingegen ist das Leben in den Städten. Die Balearen leben vom Tourismus, zeigen üppige Vegetation, ganz im Gegensatz zu den eher kargen Kanarischen Inseln welche aus vulkanischer Eruption entstanden. Die Balearische Inselgruppe ist eine Abspaltung des andalusischen Festlandes, genauer gesagt dem andalusischen Felsengebirge zwischen eben jenem Andalusien und Gibraltar, dem südlichsten Zipfel Spaniens.
Klima der Balearischen Inseln
Das milde mediterrane Klima bestimmt fast ganzjährig das Leben im Süden Europas. Zwar sind die Sommer oft heiß und trocken, dafür erblühen die Pflanzen im Herbst zum zweiten mal. Dies ist eine beliebte Reisezeit für die Region im östlichen Mittelmeer – wenn in Deutschland bereits die kühlere Jahreszeit hereinbricht gibt es auf den Balearen noch jede Menge Sonne zu tanken. Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen bei 17 Grad Celsius, dabei fällt an nur etwa 50 Tagen im Jahr der so heiß ersehnte Regen auf Felder, Wiesen, Pinienwälder, Obstplantagen und Weinberge. Erlesene Weine, exzellenter Ziegenkäse, frisches Obst und sonnenverwöhntes Gemüse, alles frisch und überaus aromatisch zubereitet kommt es auf den Tisch – die Spanier kochen deftig, mit bestem selbst gepressten Olivenöl, eine handvoll Knoblauch und Pikantem aus dem Kräutergarten. Und beim Fisch schmeckt man die kurzen Anfahrtswege vom Meer auf den Teller einfach. Die temperamentvollen Spanier begrüßen ihre Gäste auf das herzlichste und verwöhnen gern mit einer hausgemachten Paella, Tapas und alles was ihnen heilig ist.
Anreise
Um die Balearen zu erreichen sind meist nicht mehr als 2 Flugstunden in Kauf zu nehmen. Deutsche Großstädte fliegen in regelmäßiger Taktung die drei Flughäfen von Palma de Mallorca, Menorca und Ibiza an. Vor Ort können Sie dann das gut strukturierte Angebot an Taxis, Mietwagen oder den Bustransfer innerhalb Ihrer Pauschalreise genießen um die jeweilige Insel auf eigene Faust zu erkunden oder sich ins Hotel bringen zu lassen. Formentera besitzt keinen eigenen Airport. So ist bei An- und Abreise idealerweise der Flug nach Ibiza zu buchen um dann per Fähre ab Ibiza Stadt nach La Savina auf Formentera zu gelangen. Die Fahrtzeit beträgt rund 45 Minuten, Autofähren benötigen etwas länger.
Bild- und Lizenzangaben:
1. Bild (Header) Ilettas beach von Hans Põldoja; CC-Lizenz
2. Bild (Text) Catedral de Palma de Mallorca von MiquelOllers; CC-Lizenz
3. Bild (Text) Reflejos del Puigmajor von Andrés Nieto Porras; CC-Lizenz