Asturien

Die autonome Gemeinschaft und Provinz Asturien (span. Asturias) erstreckt sich vom Golf von Biskaya bis zum Kantabrischen Gebirge und bezaubert mit malerischen Gebirgslandschaften, über 300km Küste, feinen Sandstränden, idyllischen Fischerhäfen sowie schiffbaren Rias. Die Costa Verde bietet Urlaubern einige der schönsten Strände Spaniens.

Die autonome Gemeinschaft Asturien auf einen Blick

Land: Spanien
Autonomie: seit 11. Januar 1982
Einwohner: 1.076.896
Fläche: 10.604 km²
Bevölkerung: 667.635
Hauptstadt: Oviedo
Angrenzende Gebiete: Galicien, Kastilien-León, Kantabrien
Sprachen: Amtssprache Spanisch, Asturisch, Galicisch
Gemeinden: 78 Concejos (Räte, Gemeinden)

Quelle: Zahlen von 2009. Wikipedia

Naturparks:

  • Picos de Europa
  • Ponga
  • Redes
  • Peña Ubiña – La Mesa
  • Somiedo
  • Fuentes del Narcea y del Ibias

Die einzigartige Lage

Picos de Europa

Asturiens Süden wird von Lugo bis Kantabrien hin durch die die Gebirgsmassive der Kantabrischen Kordillere von Kastilien und León getrennt. Das Gebirgssystem Picos de Europe, das nur wenige Kilometer vom Meer entfernt liegt und einen einzigartigen Blick auf Steigungen und Schluchten liefert, erstreckt sich jedoch nur über einen Teil von Asturien. Mit dem im Zentralmassiv liegenden höchsten Berg Nordspaniens, dem Torre Cerredo (2.648m), und dem Naranjo de Bulnes (2519m) erreicht es Höhen von über 2000m. Durch die gewaltigen Höhenunterschiede kann man am Fuß der Gebirge Weinberge bei gleichzeitigem Schnee in den Höhenlagen bewundern. Im Kontrast zu den Gebirgen stehen die malerischen Sandstrände der Costa Verde.

Klima

Asturien wird von einem milden und feuchten Klima beherrscht. Dieses Klima prägt das España Verde – grüne Spanien, und steht im starken Kontrast zu dem vorherrschenden, trockenem Klima im Zentrum und Süden Spaniens. Die Klimagrenze bildet das Kantabrische Gebirge. Die Region Asturien zeichnet sich durch ein atlantisches Klima aus. Dieses sorgt im Winter meist für Temperaturen nicht kälter als 8 Grad, der Sommer wartet mit Höchstwerten um die 24 Grad Celsius auf. In der Hochgebirgsregion hingegen herrscht alpines Klima mit Minusgraden und Schnee.

Wirtschaft

Asturien ist eine Industrieregion. Die Gemeinschaft und identische Provinz lebt von der Schwerindustrie, dem Bergbau sowie der Landwirtschaft. Allerdings nimmt der Abbau von Steinkohle und Erz in den letzten Jahren, nicht zuletzt aufgrund der billigen Konkurrenzangebote im Ausland, stetig ab. Das milde Klima ermöglicht den Anbau von Produkten, die in sogenannten Hórreos (Getreide-, Obst- und Kartoffelspeicher) aufbewahrt und in anderen Teilen Spaniens nur schwer anbaubar sind (die Region ist bekannt für seinen Sidra – einen Apfelwein – sowie für Eukalyptusholz). Asturien gilt, aufgrund der umfangreichen Haltung von Milchkühen, außerdem als Milchkammer Spaniens. Zusätzlich profitiert die Gemeinschaft von, größtenteils spanischen – also inländischen -, Touristen.

Infrastruktur

Ca. 14 km westlich von Avilés und ganz in der Nähe von Castillón liegt der Flughafen Asturias/Oviedo. Vom Flughafen aus sind die großen Städte Oviedo und Gijón mit dem Auto über die N-642 und N-632 erreichbar. Für eine Taxifahrt vom Flughafen zahlen Besucher nach Oviedo ca. 40 EUR und nach Gijón ca. 37 EUR. Regelmäßige Busse vom Flughafen bieten eine preiswerte Alternative, um nach Oviedo, Gijón (ca. 6 EUR) oder Avilés (ca. 3 EUR) zu kommen.

Tourismus

Touristen finden in Asturien neben vielfältigen Landschaften, ausgedehnten Nationalparks, besondere kulinarische Erlebnisse und Kulturangebote. Die Region eignet sich besonders für Besucher, die sich nach einem erholsamen Urlaub – fern von Tourismushochburgen – sehnen. Irlandfans kommen auch in Asturien auf ihre Kosten, denn der Dudelsack ist das Nationalinstrument. Freude des Nachtlebens finden zahlreiche Angebote in Städten wie Oviedo und Gijon.

Geschichte

  • Steinzeit: Asturien beherbergt Höhlen mit Malereien (schätzungsweise 15.000 Jahre alt) sowie 700 Dolmen
  • Ansiedlungen durch die Iberer
  • 800 v Chr.: Besiedlung durch die Kelten (Siedlungen wie Castro de Coaña)
  • 25–19 v. Chr.: Eingliederung in das Römische Reich
  • 5. Jahrhundert – Teil des Westgotenreiches
  • 711-719: Eroberung durch Muslime, Widerstand durch die Christen (angeführt durch den Goten Pelagius)
  • 722: Schlacht von Covadonga zwischen Muslimen und Christen, Sieg durch Christen – Ausgangspunkt der Reconquista, Herrschaftsbereich Pelagius (Pelayo) wird zum Königreich Asturien – Pelayo wird zum ersten, spanischen Nationalhelden
  • 924: Teil des Königreich Leóns
  • 1230: Fürstentum Asturien – Vereinigung mit Kastilien
  • seit 1388: Thronfolger Spaniens tragen den Titel Príncipe de Asturias – Fürst von Asturien
  • 19 Jahrhundert: Zentrum der Industrialisierung in Spanien, spanische Arbeiterbewegung
  • 1833: Spanischer Thronfolger trägt seit 1833 den Titel Principe de Asturias (Fürst oder Prinz von Asturien)
  • 1934: Revolutionen in den Bergbaugebieten: „revolución de octubre“ und „revolución minera“ – niedergeschlagen durch rechte Parteien unter Führung von Diktator Franco
  • 1937: Spanischer Bürgerkrieg endet mit der Eroberung des Gebietes durch Truppen Francos
  • 11. Januar 1982: Autonomie der Region

Pelayo – Asturiens Nationalheld

Don Pelayo Statue

Chroniken aus dem 9. und 10. Jahrhundert zufolge stammte Pelayo aus einer vornehmen westgotischen Familie. Asturien wurde zu dieser Zeit unter Muslimen und Gouverneur Munuza regiert, in dessen Dienst sich Pelayo stellte und mit dessen Ansichten er sich versuchte zu arrangieren. Munuza beabsichtige später die Heirat mit Pelayos Schwester, um dadurch Ansehen in der asturischen Bevölkerung zu gewinnen. Pelayo verweigerte diese Hochzeit, konnte sie während seiner Entsendung nach Córdoba jedoch nicht verhindern und plante einen Aufstand. Als die Muslime hinter seinen Plan kamen, sollte er verhaftet werden, doch er konnte fliehen. Pelayo versammelte seine Anhänger und ließ sich 718 zum „Fürsten Asturiens“ wählen. 722 versuchten die Muslime erneut die Rebellion zu unterdrücken und es kam zur „Schlacht von Covadonga“. Laut christlichen Quellen ging Pelayo aus dem Kampf als Sieger hervor. Muslimische Quellen berichten hingegen von einer Niederlage.

Die christlichen Nachfolger in Asturien machten aus Pelayo bereits im Mittelalter einen Nationalhelden, der als Begründer des christlichen Königreiches in die Geschichte einging. Die genauen, geschichtlichen Hintergründe sind allerdings bis heute umstritten.

Kulinarische Genüsse

Die Region bietet die einzigartige, asturische Küche, die von der einfachen Zubereitung unter Verwendung hochwertiger Produkte gekennzeichnet ist. Typische Gerichte sind zum Beispiel:

  • Sidra“ – Apfelwein
  • fabada“ – Bohneneintopf
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • handgearbeiteter Käse

Städte & Sehenswürdigkeiten

Gijon – größte Stadt

In Gijon, der größten Stadt Asturiens, leben mehr als 300.000 Menschen. Zu Zeiten des Spanischen Bürgerkrieges wurden zahlreiche historische Bauwerke zerstört, dennoch bietet Gijon seinen Gästen ein großes kulturelles Angebot zum Beispiel mit dem Internationalen Filmfestival, der Universität, zahlreichen Museen sowie Kirchen. Zusätzlich gibt es vielfältige Möglichkeiten für Shopping und Badespass. Die Altstadt Cimadevilla lädt zum Verweilen in zahlreichen „Sidrerias“ Restaurants, Bars und Cafés ein.

Oviedo – ehemalige Hauptstadt Spaniens

Oviedo ist die Hauptstadt des traditionsreichen „Principado de Asturias“ Asturiens. Sie zählt 200.000 Bewohner und ist trotz ihrer Nähe zur Küste von Bergen umgeben. Oviedos Geschichte reicht bis in das 8. Jahrhundert zurück. Nachdem 761 ein Benediktinermönch in der Stadt ein Kloster gründete, wurde später durch den vierten König Asturiens, Fruela I., an selber Stelle ein Palast sowie eine Kirche errichtet. 792 machte Alfons II. Ovideo zur Hauptstadt des Königreiches, die sie bis ins 10. Jahrhundert blieb. Die Agglomeration war über Jahrhunderte ein Wallfahrtsort. Der Pilgerweg nach Santiago de Compostela ist auch heute noch weltweit bekannt.

Oviedo ist nicht nur als Zwischenstopp für Galicien und Portugalurlauber beliebt, sondern bietet vor allem Kunst und Kulturliebhabern eine ungeahnte Vielfalt. In der traditionsreichen Geschichte sind Bauwerke wie die Kirchen Santa María und San Miguel entstanden, die außerhalb der Stadt an einem Berghang liegen und bei gutem Wetter eine herrliche Aussicht bieten.

Santa María del Naranco – Präromanische Kirche

Wahrscheinlich ursprünglich als Sommerpalast von Ramiro I errichtet, wurde Santa María im 9. Jahrhundert zur Kirche umgebaut. Das gesamte Gebäude folgt einem einheitlichen Erscheinungsbild. Besucher können hier die Medaillons, die Kapitelle, Bögen und Säulen mit Kordelmuster, sowie elegante Strebebögen besichtigen.

San Miguel de Lillo

San Miguel de Lillo

Nahe der Santa María liegt die, dem Erzengel Michael geweihte, Kirche San Miguel de Lillo. Die nur noch zu 1/3 erhaltene Kirche wurde durch König Ramiro I errichtet und war bereits im 13. Jahrhundert eine verlassene Ruine. Die Basilika erstreckt sich über drei Schiffe, die wie die Santa María, durch ihre Symmetrie und Eleganz auffallen. Die Bilder an den Säulen und Wänden zeigen den byzantinisch-orientalischen Einfluss.

In der Innenstadt Oviedos beherrscht die Kathedrale aus der spanischen Spätgotik das kulturelle Bild. Ebenfalls besonders sehenswert sind die Krypta Santa Leocadia sowie die Heilige Kammer – Camara Santa, in der Besucher Schätze aus der Gründerzeit des asturischen Königreichs finden.

Der Park „Campo de San Francisco“ liegt im Zentrum von Oviedo. Östlich des Parks liegt die Altstadt der Playa Mayor. Auf dem Playa Mayor finden Besucher unter der Woche den Gemüsemarkt „El Fontan„. Ebenfalls dort liegen die Markthallen, die besonders für ihr reichhaltiges Fleisch- und Fischangebot bekannt sind. Besonders empfehlenswert für Liebhaber von asturischen Käsesorten ist das Restaurant „Fromagerie Babilonia“, das sich westlich des „Campo de San Francisco“ befindet.

Nach einem interessanten Tag laden die zahlreichen Apfelweinschenken in Oviedo mit traditionellem „Sidra“ Apfelwein zum Verweilen ein. Allein das Einschenken des Apfelweins ist eine Tradition für sich, denn dabei hält der Kellner die Weinflasche weit über dem Kopf, während das Glas Richtung Erdboden gehalten wird. Dabei wird der Sidra mit Sauerstoff versetzt und erhält seinen einzigartigen Geschmack. Gemäß alter Tradition wird der letzte Schluck im Glas nicht getrunken sondern weggeschüttet.

Luarca

Die Stadt Luarca ist Hauptstadt der gleichnamigen Gemeinde und liegt ca. 100 km von Oviedo entfernt. Umringt von steilen Felsen bietet die kleine Hafenstadt einen herrlichen Blick auf malerisch weiße Häuser. Aufgrund der vielen weißen Gebäude wird sie auch „Weißes Dorf an der Grünen Küste“ genannt. Luarca beherbergt ein altes Eisenbahn-Viadukt aus dem 19. Jahrhundert. In der Fischhalle am Hafen werden diverse fangfrische Fische versteigert.

Avilés

Am Ufer des Ria de Avilés liegt die gleichnamige Hafenstadt mit 84.000 Einwohnern. Avilés ist wirtschaftliches Zentrum der Region Asturien. Besonders sehenswert ist hier, wie in Oviedo, die Altstadt. Auch der Fasching con Avilés, einer der bekanntesten der Region, ist einen Besuch wert.

Siero

In der Stadt Siero liegt eine der Stationen des berühmten Jakobsweges oder auch „Camino de la Costa“ – die „Iglesia Parroquial de San Pedro“ (Pfarrkirche). Ganzjährig lädt Siero mit zahlreichen Veranstaltungen und Festivals zum Verweilen ein.

Paradies aus Nationalparks, Seen, Flüssen & Stränden

Etwa ein Drittel der Region Asturiens steht unter Naturschutz und ist Heimat zahlreicher Tierarten wie den Braunbären, Wölfen, Geiern, Adlern oder den legendären „Asturcones“. Diese kleinwüchsige Pferderasse gehört seit Urzeiten zur Artenvielfalt Asturiens.

Asturien bietet einzigartige Nationalparks wie den „La Buferrera“ und den Covadonga, im Reserva Natural del Cueto de Arbás oder im Bosque de Muniellos. Außerdem besticht die Region mit zahlreichen Seen wie dem Enol-See, der Calabazosa oder dem Cerneriz. Die großen Flüsse Austuriens sind: Deva, Cares, Sella, Nalón, Narcea, Navia und Eo. Der Deva sowie Cares führen kaltes klares und schnell strömendes Wasser, ein Paradies für Forellen, Lachs und andere Fischarten – also eine ideale Vorraussetzungen für Angler.

Playa de Anguileiro

Im Osten Asturiens fällt die Küste zwar in Form von Steilfelsen zum Meer hin ab, wird aber durch gut zugängliche Buchten mit herrlichen Sandstränden unterbrochen, die scheinbar nahtlos in Wiesen und Weiden übergehen. Die Landschaft erinnert hier sehr an die Küste Schottlands oder Irlands, jedoch mit deutlich besserem Wetter und viel mehr Sonne. Malerische Strände sind zum Beispiel: Vega (Berbes), (Ribadesella), Vidiago (Novales) (Llanes), Poo (Llanes), Frexulfe (Frejulfe) (Navia), Mexota (Tapia de Casariego) sowie El Moro (Peñafurada).

Jakobsweg – Pilgerweg nach Santiago de Compostela

Seit vielen Jahren machen sich Menschen aus aller Welt auf der Küstenroute des Jakobsweges in Asturien zu folgen. Der Pilgerweg wird auch Sternenweg genannt. Die Geschichte zur Entdeckung des Apostelgrabes in Santiago de Compostela besagt, dass der Eremit Pelayo im Jahr 812 in mehreren Nächten ein außergewöhnliches Strahlen beobachtet hat, welches von einem Stern ausging. Es ist die Rede von einer Vision, die er auf jenem Sternenfeld (Campus Stellae) hatte, auf dem später das Grab von Apostel Jakobus entdeckt wurde. Diese Entdeckung veranlasste Alfons II., König von Asturien und Galicien, zur Gründung von Santiago de Compostela. Symbol des Pilgerweges ist die Jakobsmuschel, deren Linien an die Sternenstrahlen erinnern sollen.

Aktivitäten

Asturien bietet ein einmaliges Naturparadies, welches zum Beispiel zum Wandern, Bergsteigen, Geländewagentouren sowie langen Ausritten einlädt. Die Grenze des Torre Cerredo zum Westmassiv bietet einen einzigartigen Wanderweg entlang des Flusses Cares. Bei der ca. sechsstündigen Wanderung von Posada de Valdeón nach Poncebos durchqueren Wanderer Schluchten, Tunnel und kreuzen Stauwehre. Das Dorf Bulnes ist beliebtes Ziel für Bergsteiger, die sich auf dem Weg zum Picu Urriellu oder Naranjo de Bulnes befinden.

Die Pässe San Isidro und Pajares bieten darüber hinaus ideale Voraussetzungen zum Skifahren. Die zahlreichen Flüsse (einige auch zum Rafting geeignet) und Seen locken jedes Jahr viele Angler in die Region Asturien. Die Küste eignet sich zum Surfen, Tauchen und Segeln.

Bildquellen und -lizenzangabe:

1. Bild (Header): La Playa del Silencio, Castañeras (Asturias) von Calvin Smith unter der CC

2. Bild: Riaño, León (Castile and León) von Sergio unter der CC

3. Bild: 1918-Don Pelayo-Cangas de Onis (Asturias) von Jose Luis Cernadas Iglesias unter der CC

4. Bild: San Miguel de Lillo von horrapics unter der CC

5. Bild: Playa de Anguileiro von Ignorant Walking unter der CC

3 Comments »
  1. Asturien ist wunderschön, gerne möchte ich dort einmal einen Urlaub verbringen, auch gerne mit meinem Fahrrad. Die herrlichen Bauwerke und die grüne Natur bewundern, sowie die bezaubernden Badebuchten geniessen. Schade, dass uns so viele Kilometer trennen, ich lebe in Köln und liebe es mit meinem Auto zu verreisen.

  2. Kl. Weissenberger

    Hallo, ich möchte nach 10 Jahren wieder mit dem Motorrad von Oviedo aus durch die Berge Asturiens und Galiciens zu vielen kulturellen Orten fahren und hoffe, dass ich im Juni diesmal gutes Wetter vorfinde.

    Ich freue mich über jede Empfehlung, um sie dann im Urlaub umzusetzen!

  3. Hella-Maria Schier

    Allgemein wunder ich mich immer, wieso Nordwestspanien bei uns so viel weniger bekannt ist, als die anderen keltisch geprägten Regionen Irland, Schottland und die Bretagne. Ist es doch mindestens ebenso schön mit seiner Mischung aus wilder Küste mit tollen Stränden, grünen Landschaften und Hochgebirge.

    Mit dem Motorrad kenne ich mich nicht aus, wir waren mit dem Mietwagen unterwegs. Sowohl Asturien als auch Galicien sind sehr schön. Und auch das östlichere Kantabrien, wo ich aber noch nicht war.

    In Asturien empfehle ich natürlich den Nationalpark Picos de Europa mit den beiden Gletscherseen und das hochgelegene Dorf Bulnes, das aber nur mit einer Art Zahnradbahn zu erreichen ist. Unbedingt den Blick auf den Urriellu genießen. Es ist auch ein Erlebnis, einfach über die Landstraßen zu fahren. Die Strände zwischen dem hübschen Städtchen Llanes und Ribadesella sind besonders zu empfehlen und es führt dort ein Küstenwanderweg mit sehr schönem Panorama entlang, in der Gegend kann man bei Wellengang auch die Bufones, die Meerwassergeysire erleben. Weiter westlich kam ich in Asturien noch nicht, hörte aber, dass der Naturpark Somiedo sehr empfohlen wird, dort sieht man mit Glück auch noch am ehesten Wölfe und Braunbären.

    In Galicien gibt es im Norden den höchsten Steilküstenabschnitt Europas und bei Vigo eine alte keltische Siedlung. Vom Strand in Vigo kann man einen besonders schönen Sonnenuntergang über den vorgelagerten Cies-Inseln, einem idyllischen Nationalpark, den man nicht verpassen darf, erleben. Kap Finisterre ist ein noch recht ursprüngliches und landschaftlich eindrucksvolles ‚Ende der Welt‘, wo man auch recht preiswert übernachten und lecker essen kann. Santiago, na klar. Aber auch mal ins Land fahren: vor allem zu den teils recht tiefen Schluchten des Rio Sil. Dort ist auch ein Campingplatz mit herrlichem Panorama, aber er ist erst ab Juni oder Juli geöffnet. Das macht nichts, denn vorher ist Galicien eher etwas kühl.

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