Die Provinz Sevilla ist die größte der acht Provinzen in der autonomen Gemeinschaft Andalusien im Süden Spaniens. Ihre Nachbarn sind Huelva, Córdoba, Málaga, Cadiz und Badajoz (Extremadura). Auf einer Fläche von 14.042 km² leben hier mehr als 1,8 Millionen Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 133 Einwohnern pro km² entspricht. Die Provinz ist in 105 Gemeinden unterteilt, allein 40 Prozent der Bewohner leben jedoch in der Provinzhauptstadt Sevilla (ca. 700.000 Einwohner), die zugleich auch Hauptstadt der autonomen Region Andalusien ist. Die Amtssprache ist Spanisch, trotzdem ist der andalusische Dialekt im allgemeinen Sprachgebrauch häufiger anzutreffen.
Landschaft der Provinz Sevilla
Die Provinz Sevilla besitzt viel fruchtbares Land, was sich vor allem in der wirtschaftlichen Situation der Provinz widerspiegelt. Geprägt wird die Landschaft durch das Schwemmland des Guadalquivir, dem längsten Fluss in der Provinz (der bis Sevilla sogar für Hochseeschiffe schiffbar ist!), durch den Nationalpark Coto de Doñana im Süden und durch die Gebirgszüge der Sierra Morena mit einer Höhe von 800 bis 1.000 Metern sowie einer Länge von knapp 450 Kilometern im Norden. Die Provinz Sevilla liegt in der betischen Tiefebene, einer weitläufigen Ebene umgeben von Bergterrassen, und bildet ein Mosaik aus vielen Kulturen mit einer Vielfalt an Vegetationszonen, die landwirtschaftlich genutzt werden können. Große Feuchtgebiete mit einer facettenreichen Vogelwelt, üppige Mittelmeervegetation, weitreichendes Flachland und hunderte Jahre alte Bäume, das alles spiegelt die Landschaft der Provinz Sevilla wieder.
Flora & Fauna
In den fruchtbaren Tälern an der Mündung des Guadalquivir herrschen Laub- und Korkeichenwälder neben sattgrünen Olivenhainen, Zitronen- und Orangenbäumen sowie tropische und subtropische Pflanzen, wie Palmengewächsen, Zypressen, Feigen und Palisanderbäume vor, während in den Bergregionen eher Stechwacholder, Wegdorn, Thymian, Rosmarin und immergrüne Hartlaubgewächse, wie die Macchie, gefunden werden können. Im Gebirge selbst besteht die Vegetation zum größten Teil aus Kiefern und Pinien, unterbrochen von Weiden, Pappeln sowie Heidekräutern und Schilf- und Rohrgewächsen.
An Wildtieren findet man in der Provinz Sevilla unter anderem Damwild, Wildschweine, Bergziegen, Greifvögel, Echsen und Molche, Schwalben, Turmfalken, Störche oder auch hin und wieder rosa Flamingos. Im Nationalpark Doñana im Süden können zudem häufig Mönchsrobben, Weißkopfenten, der iberische Kaiseradler und die Manguste beobachtet werden.
Klima der Provinz Sevilla
In der Provinz Sevilla herrscht ein mildes und mediterranes Klima, das durch die kühlen, feuchten Winde des Atlantiks aufgefrischt wird. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 18,6 Grad, wobei es im Sommer mit bis zu 40 Grad Celsius und sogar mehr sehr heiß wird. Bei etwa 3.000 Sonnenstunden im Jahr fallen die Niederschläge in der Provinz meist in den Monaten Oktober bis April, wobei der Dezember der regenreichste Monat ist. Die kältesten Temperaturen werden erfahrungsgemäß im Januar gemessen. Dann können auch schon einmal Werte unter dem Gefrierpunkt vorkommen. Als ideale Reisezeit gelten daher das Frühjahr und der Herbst.
Geschichte der Provinz Sevilla
Auch wenn Sevilla vom griechischen Helden Herakles selbst gegründet wurde, wenn man der Legende glauben schenken mag, so geht der Ursprung der Stadt doch nachweislich auf die Kolonialisierung durch die Phönizier und Tartessier etwa 1.000 vor Christus zurück. Durch die gute Anbindung des Tals an Wasser- und Landwege kam es zu einem schnellen wirtschaftlichen Wachstum.
Im Jahr 45 vor Christus wurde die Stadt Sevilla von Julius Caesar erobert, der dort die Kolonie Julia Romula Hispalis gründete, von der schon bald eine große Aktivität im Handel ausging. Am Ufer des Flusses Guadalquivir errichtete der römische General Publius Cornelius Scipio während des 2. Punischen Krieges (Schlacht von Ilipa Magna) die Stadt Itálica, die auch heute noch besichtigt werden kann und die älteste, noch erhaltene, römische Siedlung auf der iberischen Halbinsel darstellt. Itálica ist der Geburtsort von Kaiser Trajan und wahrscheinlich auch seines Nachfolgers Hadrian. Im 4. Jahrhundert wurde das Christentum in der Provinz Sevilla zur legalen Religion, bis im Jahr 428 nach Christus schließlich die Vandalen die Gegend eroberten.
Darauf folgte eine Herrschaft der Westgoten, ehe von 530 bis 580 nach Christus schließlich wieder die Römer unter Kaiser Justitian I. die Oberhand hatten. Auf diese folgten wiederum die Westgoten, die schließlich römische und germanische Kultur miteinander vereinten. Zu dieser Zeit lebte auch der letzte große Gelehrte der Antike in der Provinz, Isidor von Sevilla. Im Jahr 712 nach Christus fielen die Mauren in Sevilla ein und hinterließen bis zu ihrem Fall im Jahr 844 nach Christus zahlreiche Spuren ihrer Kultur und Architektur. 844 n. Chr. wurde die Stadt Sevilla schließlich durch die Normannen zerstört und das Kalifat von Córdoba gestürzt. Es folgte die Herrschaft der Taifendynastie der Abbadiden, gefolgt von den berberischen Almoraviden 1091, die 56 Jahre später wiederum von den Almohaden abgelöst wurden. Im Jahr 1248 gelangte die Provinz Sevilla schließlich in christliche Hände, was jedoch für die wirtschaftliche Entwicklung der Gegend nicht vorteilhaft war: Der Spanier Ferdinand III. von Kastilien vertrieb zwar die Mauren, die Wirtschaft jedoch brach damit zusammen.
Nach der Entdeckung Amerikas erlebte Sevilla eine neue Blütezeit, wobei das 16. Jahrhundert als besonders erfolgreich angesehen werden kann. Zu dieser Zeit kamen Waren aus ganz Europa und Edelmetalle aus der Neuen Welt im Hafen der Stadt Sevilla an. Die Provinz Sevilla wurde damit zum Zentrum der spanischen Kunst. Die Zeit der Aufklärung sorgte für neuen Schwung in Handel, Landwirtschaft und Industrie, während die Weltausstellung im Jahr 1992 zur Popularität der Gegend beitrug.
Wirtschaft & Infrastruktur
Die Wirtschaft der Provinz Sevilla wird vor allem durch den Tourismus, aber auch durch die Landwirtschaft und Viehzucht geprägt. Besonders sind hier die Korkeichenwälder im Norden und die regionalen Schweine zu nennen, die als „Rohmaterial“ für den bekannten Serrano-Schinken herhalten müssen. Auch der Dienstleistungssektor ist neben dem Kunsthandwerk (z.B. Handstickereien, Keramik, Töpferei) in der Region gut vertreten.
Die Infrastruktur der Provinz Sevilla hat sich vor allem durch die EXPO 1992 extrem verbessert. Eine gut ausgebaute Autobahnstrecke verbindet die Provinz mit Huelva und Cadiz, während der internationale Flughafen in San Pablo (IATA-Code: SVQ) als Ziel für ausländische Gäste dient. Er liegt 10 Kilometer nordöstlich der Stadt und bietet u.a. Verbindungen nach Düsseldorf-Weeze und Frankfurt-Hahn (beide RyanAir) sowie große europäische Drehkreuze (Barcelona, Madrid, Palma de Mallorca, Amsterdam, Rom, London). Die Linie EA der Busgesellschaft TUSSAM verkehrt zwischen dem Flughafen und der Station Prado De San Sebastian in der Innenstadt (einfache Fahrt 2,30 €).
Eine Bahntrasse für Hochgeschwindigkeitszüge, ein gut ausgebautes Bus- und Bahnnetz sowie gute Verbindungen per Straße und U-Bahn runden die Infrastruktur ab. Im Norden wie im Süden empfiehlt es sich, mit dem Mietwagen auf Erkundungstour zu gehen, da dort das Bus- und Bahnnetz noch nicht so gut ausgebaut ist, wie im Zentrum der Provinz.
Sevilla ist mit dem Hochgeschwindigkeitsnetz AVE und der RENFE (staatliche Eisenbahngesellschaft) verbunden, so dass eine schnelle Bahnverbindung nach Madrid, Barcelona und in weitere spanische Städte kein Problem darstellt. Die Autobahnen A-4 in Richtung Córdoba, die A-92 in Richtung Málaga und Granada, die A-49 in Richtung Huelva, die A-66 in Richtung Mérida und Cáceres sowie die AP-4 in Richtung Jerez de la Frontera und Cádiz führen durch die Provinz.
Die wichtigsten Orte in der Provinz Sevilla
Die Provinz Sevilla nennt viele bedeutende Städte und Gemeinden ihr Eigen. Besonders zu erwähnen sind hier die größten Städte:
- Alcalá de Guadaira (68.452 Einwohner)
- Dos Hermanas (120.323 Einwohner)
- Écija (40.143 Einwohner)
- Sevilla (699.759 Einwohner)
- Carmona (27.950 Einwohner)
- Mairena del Aljarafe (39.831 Einwohner)
- Utrera (50.098 Einwohner)
Weitere erwähnenswerte Orte sind Sancúcar la Mayor, San Juan de Aznalfarache, Estepa, Morón de la Frontera, Osuna, Cazalla de la Sierra, Constantina und El Pedroso.
Tourismus in der Provinz Sevilla
Der Tourismus macht einen großen Teil der sevillanischen Wirtschaft aus, wodurch die Provinz in dieser Hinsicht sehr gut auf die Bedürfnisse ihrer Besucher ausgerichtet ist. Die vorhandenen Sehenswürdigkeiten tun ihr Übriges, um Urlauber aus aller Welt anzulocken. So finden sich in der Provinz Sevilla allein 14 kunsthistorische Ensembles und um die 300 architektonischen Sehenswürdigkeiten. Auch sonst bietet sie ein umfassendes Freizeit- und Kulturangebot.
Unterkünfte
Neben geräumigen, gut eingerichteten Ferienhäusern, finden sich Ferienwohnungen in zentraler Lage sowie kleine Appartements und Studios für Alleinreisende oder Paare. Wer gerne etwas ländlicher unterkommen möchte, sollte sich in einer der Haciendas oder in einem Bauernhaus einmieten. Luxuriöse Unterkünfte stehen durch Villen mit mehreren Schlafzimmern und edler Ausstattung (z.B. Pool und Terrasse) für Reisende zur Verfügung, die sich im Urlaub gerne so richtig verwöhnen lassen möchten.
Sehenswürdigkeiten in der Provinz Sevilla
Sehenswerte Städte
Sevilla
Die Provinzhauptstadt Sevilla, die auf eine über 3.000 Jahre andauernde Geschichte zurückblicken kann, ist die viertgrößte Stadt Spaniens und weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Sie birgt zahlreiche Attraktionen, darunter fantastische Kirchen, Klöster und maurische Bauten, deren Besuche in jedem Fall lohnenswert sind. Hier wäre vor allem der 76 Meter hohe Giraldaturm zu nennen, der eine Einheit mit der Kathedrale Santa Maria de la Sede bildet. Das um 1401 erbaute Gotteshaus, dessen Inneres über 500 künstlerische Arbeiten zieren, wird dadurch zur größten gotischen Kirche weltweit und zum drittgrößten Gotteshaus der Welt. In der Kirche selbst erwartet den Besucher neben der prachtvollen Ausstattung das Grabmal des Christoph Columbus.
Dieser studierte in Sevilla die Seekarten für seine „Indienreise“ im Kartäuser-Kloster Santa Maria de las Cuevas am Ufer des Guadalquivir und startete seine Reise, deren Ende schließlich die Entdeckung Amerikas war, von einem Hafen in der Nähe der Stadt. Der berühmt-berüchtigte Don Juan ist ein weiterer Sohn der Stadt, in der auch Carmen und Figaro zu Hause waren.
Ebenfalls in Sevilla befindet sich der im Jahr 913 nach Christus erbaute Alcazar Palast, der mehrere Stilrichtungen in sich vereint. Neben den wunderschön angelegten Gärten kann sich das Auge dort an klassizistischen und islamischen Elementen erfreuen. Der Lebrijapalast wurde im 16. Jahrhundert erbaut, jedoch im 19. Jahrhundert noch einmal verändert. Hier sind die römischen Mosaike auf dem Fußboden in jedem Fall einen Blick wert. Daneben sollte sich der Sevillabesucher auch das Pilateshaus, die Trianabrücke, den Goldturm (mit seinem Schifffahrtsmuseum), das Indienarchiv und die Plaza de España nicht entgehen lassen.
Letztere zeichnet sich durch einen wunderschönen Springbrunnen samt künstlichem Fluss aus und wird, umgeben von einem Bauwerk, an jedem Ende durch einen imposanten Turm abgeschlossen. Ein Ort der Ruhe ist der Parque de Maria Luisa im Herzen der Stadt. In 400.000 m² Wald verbergen sich dort zwei der wichtigsten Museen der Stadt.
Neben den Sehenswürdigkeiten kann in Sevilla noch so manches mehr erlebt werden. Die hübsch-verwinkelten Gassen im Viertel Santa Cruz laden zum Spaziergang ein, während auf den Einkaufsmeilen „Calle de Sierpes“ und „La Calle Feria“ Shoppingträume wahr werden. Auch der jeden Donnerstag stattfindende Markt lohnt sich für einen Abstecher.
Wer gerne einmal der Geschichte des Stierkampfs auf den Grund gehen möchte, hat dazu im Museo Taurino und der weltweit bekanntesten Stierkampfarena, La Maestranza, ausreichend Gelegenheit. Das weltweit einzige Flamencomuseum lässt die Herzen von Liebhabern dieses feurigen Tanzes höher schlagen und auch das Museum der schönen Künste, das Kathedralenmuseum, das Seefahrtsmuseum und viele andere sind einen Besuch wert.
Daneben gibt es noch einiges mehr in der Stadt zu bestaunen und auch das Nachtleben ist durch unzählige Tapa-Bars, Kneipen, Restaurants und Nachtclubs ein Erlebnis. Flamencoshows, Livemusik und Theater sorgen ebenfalls für Kurzweil bei den Besuchern der Stadt.
Alcalá de Guadaira
Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Alcalá de Guadaira ist das Schloss mit den 11 Türmen, das die größte maurische Burganlage in ganz Spanien darstellt. Dieses Bauwerk stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde von Ferdinand III. im 13. Jahrhundert so gestaltet, wie man es heute noch bewundern kann. Daneben lohnen auch die Kirchen Santa Maria de Àguila, Santiago, San Sebastian und Ermita de San Roque einen Besuch. Die arabischen Mühlen am Fluss Guadaira, die Brücke von Karl III. und das Gebiet Gandul mit seiner Nekropole stellen ebenfalls Attraktionen dar, die Jahr für Jahr von zahlreichen Touristen besichtigt werden. In Alcala de Guadaira befindet sich zudem einer der besten Golfplätze in Europa. Shoppingfreunde kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten.
Carmona
Carmona liegt an der Flussebene des Corbones und nennt zahlreiche Überbleibsel aus verschiedenen Kulturen ihr Eigen. Dazu gehören Kirchen und Paläste, wie die Festung Alcazar del Rey Don Pedro (das Fort von Peter dem Grausamen), die Tempelruine an der Plaza San Vernando, die arabische Festung Alcázar de Arriba (heute ein Hotel) oder auch die Kirchen Santiago, San Blas und San Felipe. Enge, verwinkelte Gassen verleihen der Stadt ein ganz besonderes Flair. Ruhe findet der Besucher in den malerischen Parks der Stadt.
Des Weiteren kann man neben einer wunderbaren Aussicht auf die Sierra Morena dort vor allem Spuren aus der früheren Besiedlung sehen. Hier sind beispielsweise das Amphitheater, das Sevilla-Tor, Nekropolen, Familiengräber und -mausoleen, aber auch prachtvolle Herrenhäuser und imposante Sakralbauten in gotischer und barocker Bauweise zu nennen.
Früher verlief die Via Augusta durch die Stadt, deren Fahrbahn man auch heute noch erkennen kann.
Grundsätzlich verfügt Carmona über eine sehr gute Infrastruktur und auch internationale Anbindung durch die Flughäfen in Sevilla, Jerez de la Frontera und Málaga. Von diesen Orten aus kann die Stadt, die erstklassige Unterkünfte bereit hält, sehr gut mit dem Mietwagen erreicht werden. Es empfiehlt sich jedoch aufgrund der Verkehrssituation, die Stadt zu Fuß zu erkunden und das Fahrzeug außerhalb zu parken. Wer möchte kann von Carmona aus mit dem Mietwagen Cadiz, El Puerto de Santa María, Huelva, Córdoba und andere Städte besuchen. Nach Alcalá de Guadaíra führt ein 28 km langer Wanderweg, der zu Ausflügen hoch zu Roß, auf dem Fahrrad oder auch auf „Schusters Rappen“ einlädt.
Ecija
Ecija, die „Stadt der Türme“, kann schon auf eine sehr lange und bewegte Vergangenheit zurückblicken, wurde der Ort in der „Bratpfanne“ Andalusiens doch bereits im 8. Jahrhundert vor Christus dauerhaft besiedelt. Ersteren Beinamen verdankt die sehenswerte Stadt ihren vielen Kirchen. Aber auch die wunderschönen Häuser und der Palacio de Peñaflor sind sehenswert.
Osuna
Die 18.000-Einwohner-Stadt Osuna war schon zu Zeiten der Römer sehr bekannt. Sehenswert sind die Universität, zahlreiche Paläste und Häuser wie der „Palacio del Cabildo“ und der „Palacio de los Marqueses de Gomera“ in der Straße San Pedro. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist die Stiftskirche „Santa Maria de la Asunción“ aus dem 16. Jahrhundert mit ihren Bildern von José de Ribera und der per Blasebalg betriebenen Orgel aus dem 16. Jahrhundert. Das Nonnenkloster Convento de la Encarnación lohnt genauso einen Besuch, wie der Palacio de Los Cepeda, die Kirche Santo Domingo und die Universität der Stadt.
Utrera
Utrera beherbergt um die 45.000 Einwohner und hat für seine Besucher zahlreiche sehenswerte Gebäude zu bieten. Dazu gehören auf jeden Fall die verschiedenen Kirchen und Klöster, wie etwa die Kirche Santiago el Mayor aus dem 13. Jahrhundert mit ihrem beeindruckenden Portal im Stil der Renaissance, verziert mit Figuren der Apostel. Im Inneren beherbergt sie das Grab des Grafen von Arcos. Daneben sind auch die Kirche Santa Maria de Mesa, das Kloster Purisima Concepción, die Wallfahrtskirche Consolación sowie die Stammhäuser Arias-Saavedra und Riarola sehenswert. Auch die drei Salzwasserseen (Laguna de Zarracatín, Laguna Arjona und Laguna Alcaparrosa) lohnen stets einen Ausflug.
Cazalla de la Sierra
Cazalla de la Sierra ist die zweitgrößte Stadt im Naturpark Sierra Norte und hält für den interessierten Besucher eine der schönsten Kirchen in der Sierra Morena, große Häuser und ein Kloster aus dem 15. Jahrhundert bereit, das zu einem Hotel umgebaut wurde.
Constantina
Constantina ist die größte Stadt im Naturpark Sierra Norte. Sie war ursprünglich eine keltische Siedlung und auch bei den Römern von großer Bedeutung. Ihr mittelalterliches Flair hat sich die Stadt bis heute erhalten.
Guadalcanal
Das schöne Dorf Guadalcanal befindet sich im Norden der Provinz und bietet neben verschiedenen Kirchen und einer mittelalterlichen Burgruine für all diejenigen einen wunderschönen Ausblick, die sich aufmachen, die Berge Mirador La Capitana und Mirador de Hamapega näher zu erkunden.
El Castillo de las Guardas
Bestehend aus 14 kleinen Dörfern beherbergt El Castillo de las Guardas zahlreiche archäologische Spuren aus vergangenen Zeiten, darunter auch prähistorische Hünengräber.
El Garrobo
El Garrobo ist eine der kleinsten Städte Sevillas, deren Ursprung bis in die Kupferzeit zurückreicht. Allerdings wurde die Stadt und mit ihr alle Spuren aus dieser Zeit während der französischen Unabhängigkeitskriege vollständig zerstört. Besonders sehenswert ist die Kirche der Stadt.
El Madroño
El Madroño ist noch eine recht junge Stadt, deren wichtigstes Gebäude die Kirche San Blas ist, bei deren Bau der Architekt Hernan Ruiz tätig war, der auch den christlichen Teil der Giralda plante.
Lebrija
Die Stadt Lebrija bietet einen wunderschönen Ausblick auf die Weinberge der Provinz. Auch die Casa de Cultura sowie die Kirche Santa María de Oliva sind sehenswert. Der Kirchturm wurde dem Giralda-Turm nachempfunden, weshalb dieser auch unter dem Namen „La Giraldilla“ bekannt ist.
Marchena
In Marchena erwarten den interessierten Besucher eine umfangreiche Kunstsammlung, sowie verschiedene Monumente, darunter die Kirche San Juan Bautista.
Morón de la Frontera
Móron de la Frontera hat eine Burg, den Paseo de Gallo, die Kirche San Miguel und viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Umbrete
Zahlreiche Zeugnisse aus religiöser Geschichte und Kunst warten in Umbrete, im Westen der Provinz Sevilla, darauf, von den Besuchern entdeckt zu werden. Hier sind besonders der Palacio Arzobispal (Palast des Erzbischofs) und die Kirche Nuestra Señora de Consolación zu nennen.
Die Ruinen von Itálica
Die Ruinen von Itálica liegen etwa 15 Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt und stellen die älteste römische Siedlung auf der iberischen Halbinsel dar. Gegründet wurde die Stadt im Jahr 206 vor Christus von Scipio während des 2. Punischen Krieges. Später diente die Siedlung in Santiponce unter anderem als westgotische Festung und Bischofssitz, bis sie im Jahr 711 schließlich von den Mauren zerstört wurde. Besonders sehenswert sind das Amphitheater, der Mosaikfußboden in der Neustadt (Nova Urbs) sowie die Statuen der Venus, der Diana und des Trajan. Auch Thermalquellen mit öffentlichen Bädern und ein rekonstruiertes römisches Theater sind dort zu sehen.
Naturparks
Rund 14 % der Bodenfläche der Provinz Sevilla belaufen sich auf amtlich geschützte Naturräume, von denen einige per Boot über den Guadalquivir angesteuert werden können.
Parque Natural de La Sierra Norte de Sevilla
Östlich der Sierra Aracena, nördlich von Sevilla, liegt die Sierra Norte, die einen wunderschönen Naturpark beherbergt. In dem von einigen Flüssen durchzogenen Galeriewald wachsen vor allem Steineichen. Charakteristisch sind hier die parkartigen Eichenwälder unter denen Schweine und Rinder ihren Hunger stillen. Wie nur wenige Landschaften zeigt der Parque Natural de La Sierra Norte de Sevilla, wie die Natur in alten Kulturlandschaften schonend bewirtschaftet werden konnte. Geeignet ist der Naturpark vor allem für Ruhesuchende und Naturliebhaber. Dadurch, dass dort kein Massentourismus herrscht, können die einheimischen Tiere, wie Katzen, Fischotter, Wildschweine, Rehe, Damwild, Hasen und Kaninchen sowie seltene Vögel, wie etwa Kaiseradler, Mönchsgeier und Schwarzstorch in aller Ruhe beobachtet werden.
Nationalpark Coto de Doñana und Entorno de Doñana (erweitertes Doñanagebiet)
Auf dem Fluss Guadalquivir kann der Nationalpark Doñana wunderbar befahren werden. An zwei Anlegestellen hat der Besucher zudem die Möglichkeit, das Boot zu verlassen und den Nationalpark zu Fuß zu erkunden. Auch eine „Begehung“ mit Geländefahrzeugen ist ab El Rocío (in der benachbarten Provinz Huelva) möglich. Die Landschaft des Nationalparks ist sehr vielseitig. Dünen, Wälder, Lagunen, Sümpfe und Marschland wechseln sich ab und bilden die Heimat für eine Vielzahl verschiedener Tier- und Pflanzenarten. So gibt es die seltenen Mönchsrobben, Weißkopfenten, den iberischen Kaiseradler und die Manguste beispielsweise hauptsächlich in der Doñana. Wer gerne Wasservögel beobachtet, ist in dieser Gegend ebenfalls an der richtigen Adresse. Im Gebiet um La Puebla del Río findet sich Jahr für Jahr die größte Kolonie an wildlebenden Schwänen ein und auch das Reservat „La Cañada“ beherbergt zahlreiche Wasservögel.
Brazo del Este
Brazo del Este, ca. 20 km südlich der Provinzhauptstadt, gilt als eines der Gebiete mit der höchsten biologischen Vielfalt der gesamten iberischen Halbinsel. Dort finden bis zu 230 verschiedene Vogelarten (besonders Wasservögel) ihr Zuhause.
Sport und Aktivitäten
In der Provinz Sevilla kann sich der Aktivurlauber an verschiedenen Sport- und Aktivangeboten erfreuen. Dazu gehören beispielsweise Wandern, Radfahren und Reiten, aber auch eine Bootsfahrt auf dem Fluss, Paragliding, Gleitschirmfliegen und Ballonfahrten. Spaziergänge durch die schmucken Städte und die attraktive Landschaft bieten sich ebenfalls an.
Die Berge Moron und Algamitas (der höchste Gipfel Sevillas) laden zum Bergsteigen ein, während die Via Verde in Coripe eine wundervolle Basis für Ausflüge zu Fuß, auf dem Fahrrad oder Pferd bietet. Der einzige Sporthafen in Sevilla befindet sich Gelves.
Routen durch die Provinz
Der Aljarafe-Weg
Beginnend in Itálica im Westen Sevillas durchquert der Aljarafe-Weg das Gebiet der alten Via Augusta und bietet die Möglichkeit zahlreiche bedeutende Kunstschätze zu besichtigen.
Der Sierra-Sur-Weg
Der Sierra-Sur-Weg oder Silberweg verbindet die Provinzen Sevilla, Huelva und Badajoz. Er führt über die Via Verde und die Ruta del Tempranillo im Naturpark von Malpasillo durch eine wunderschöne Landschaft mit reichhaltiger Flora und Fauna.
Der Guadalquivir-Doñana-Weg
Dieser Weg führt von Penaflor bis in die sumpfigen Küstengebiete und Sanlúcar de Barrameda zu den wichtigsten Feuchtgebieten in Spanien, in denen viele Zugvögel überwintern.
Der Sierra-Norte-Weg
Wandern, Bergsteigen, Radfahren und Reiten ist entlang des Sierra-Norte-Wegs möglich, der ein wahres El Dorado für Naturliebhaber darstellt. Kiefern und Korkeichen säumen den Weg quer durch den Naturpark.
Strände der Provinz Sevilla
Da sich die Provinz Sevilla im Landesinneren befindet, gibt es keinen Meereszugang. Jedoch kann beispielsweise die Costa de la Luz mit dem Auto angefahren werden. Auch sonst gibt es ausreichend Bademöglichkeiten innerhalb der Provinz.
Touristen-Informationszentren
Touristen-Informationszentren befinden sich in folgenden Städten: Alcalá de Guadaira, Almadén de la Plata, Arahal, Carmona, Cazalla de la Sierra, Constantina, Écija, El Pedroso, Estepa, Fuentes de la Andalucía, Las Navas de la Concepción, Lebrija, Mairena del Alcor, Marchena, Morón de la Frontera, Osuna, Sevilla und Utrera.
Gastronomie in der Provinz Sevilla
Neben Wild und Fleisch von den freilaufenden Schweinen der Provinz Sevilla, dem Reis aus den Feuchtgebieten um den Guadalquivir und Fisch sowie Meeresfrüchte von der Küste, sind Tapas die absolute Spezialität, die sich der Sevillabesucher auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Daneben bietet die sevillanische Küche noch traditionelle Eintopf- und Schmorgerichte sowie typische Süßspeisen, wie etwa die Mantecados (Schmalzgebäck) aus Estepa oder Yemas (aus Eigelb und Zucker). Auch Süßspeisen mit maurischem Einfluss unter Beimischung von Honig und Wein sind sehr beliebt. Tortillitas de bacalau (Eieromeletts mit Kabeljau), Gazpacho (kalte Tomatensuppe) oder auch Gerichte mit Knoblauch runden die kulinarischen Delikatessen der Provinz ab. Zum Essen reicht man gerne den andalusischen Weißwein Vino fino. Käse, Meeresfrüchte, Olivenöl und der traditionelle luftgetrocknete Bergschinken dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Kultur
Die Kultur der Provinz Sevilla wird vom immer noch allgegenwärtigen Stierkampf und natürlich vom Flamenco geprägt. Jedoch finden Jahr für Jahr verschiedene traditionelle Feierlichkeiten statt, die ausreichend Gelegenheit geben, die Kultur Sevillas einmal ein wenig näher kennenzulernen. Dazu gehört beispielsweise die jährlich im April stattfindende Messe in Carmora, während der die Trachten Südspaniens in Augenschein genommen werden können. Auch im Amphitheater der Stadt finden häufig kulturelle und künstlerische Veranstaltungen statt. Der Karneval und die Feria Ende Mai sind ebenfalls sehenswert. Darüber hinaus ist die Semana Santa in vielen Städten der Provinz eine Attraktion, die einen Besuch lohnt. Wer Flamenco liebt, der wird am alljährlichen Flamenco-Festival in Morón de la Frontera sicherlich seinen Spaß haben.
Bildquellen und -lizenzangabe:
1. Bild (Header): CastilloHierro-Olvera von El Pantera unter der CC
2. Bild: Guadalquivir von Phillip Capper unter der CC
3. Bild: Real Alcázar (Sevilla) von Juan Antonio Canales unter der CC
4. Bild Kathedrale Santa María de la Sede von Allie_Caulfield unter der CC