Almería (Provinz)

Die andalusische Provinz Almería bietet mit über 100 km Küste, abwechslungsreichen Landschaften, einzigartigen Naturparks, historischen Bauwerken und einem hervorragendem Klima ideale Urlaubsvoraussetzungen. Die naturbelassenen Strände und das warme Wasser des Mittelmeers im Osten, die Urlaubergebiete im Westen sowie traditionelle Gastronomie machen Almería zum idealen Reiseziel.

Die Provinz Almería auf einen Blick

Region: Andalusien (8 Provinzen)
Nachbarprovinzen: Granada, Murcia
Hauptstadt: Almería (ca. 181.702 Einwohner)
Fläche: 8.774 km²
Bevölkerung: 667.635
Gemeinden: 102

Quelle: Zahlen von 2008. Nationales Institut für Statistik (INE)

Naturparks:

  • Sierra Nevada: Der Nationalpark liegt zum Teil in der Region Almería und zu einem größeren Anteil in der Provinz Granada. In der Sierra Nevada finden sich die höchsten Gipfel (Mulhacén und Veleta) der spanischen Halbinsel. Der höchste Berg der Provinz, der Chullo, liegt in der Sierra Nevada.
  • Parque Natural de Cabo de Gata: Der erste Naturpark Spaniens (seit 1987) liegt östlich von Almería-Stadt. Zum Park gehören Teile des Küstenstreifens sowie das trockene Landesinnere. Hier findet sich eine Vielfalt von einheimischen Pflanzen, die sich speziell an die Trockenheit angepasst haben.
  • Sierra María – Los Vélez: Der im Norden der Provinz liegende Naturpark beherbergt große, mediterrane Steineichenwälder und zahlreiche Tierarten wie z. B. die Maurische Landschildkröte.

Typische Speisen: Die traditionelle Küche der Provinz Almería kombiniert Gerichte mit Zutaten von Land und Meer. Durch die lange Küste sind vor allem die Fischgerichte empfehlenswert. Die typische Suppe aus Almería basiert auf Meeresfrüchten. Weitere traditionelle Gerichte sind die Mehlspeise „Gurullos“ sowie die Knoblauch-, Arabische- und Schwarze Suppe.

Die einzigartige Lage

Die Provinz Almería befindet sich im Südosten der Iberischen Halbinsel, wird von massivem Hochgebirge (Sistema Penibético – Teil des Penibetischen Systems) durchzogen und reicht von der Gebirgskette Gádor im Inneren des Landes bis zur Küstenlinie zwischen Pulpí und Adra.

Neben dem Chullo (2.609m – höchster Berg der Provinz Almería) bestimmen weitere Berge wie der Almírez (2.518m), der Morrón (2.236m) in der Sierra de Gádor oder der Calar Alto (2.168m) in der Sierra de los Filabres die Landschaft. Die außergewöhnliche Gebirgsanordnung ist für das milde Klima verantwortlich und bietet vor allem im Winter Vorzüge.

Klima

Meer und Wüste bilden, kombiniert mit fruchtbaren Anbaugebieten, eine außergewöhnliche Mischung. Das Klima der Provinz Almería ist trocken, warm und an vielen Orten vergleichbar mit dem typisch vorherrschenden Klima in Wüsten („Desierto de Tabernas“ die einzige Wüste in ganz Europa). Das subtropische Klima – mit Jahresdurchschnittstemperaturen zwischen 18/19 Grad – verspricht neben zahlreichen Sonnenstunden und herrlichem Badespaß (im Winter ist die Wassertemerpatur häufig höher als die Temperatur der Luft), einen Blick auf einmalige Tier- und Pflanzenarten. In mehreren Naturparks beleben außergewöhnliche Landschaften – Körper und Geist.

Wirtschaft

Aufgrund des Klimas erzielt die Landwirtschaft von Almería jährlich reiche Ernten. Besonders Obst und Gemüse werden in Millionen Tonnen angebaut und europa- sowie weltweit exportiert (80% der Gemüseexporte Spaniens).

Die landwirtschaftliche Produktion erfolgt über Gewächshäuser – mar del plastico, Plastikmeer – , die die Landschaft nachhaltig verändert haben. Bei den Gewächshäusern in Almería (um die 350 km²) handelt es sich um die größte Konzentration an Intensivkulturen weltweit. Neben der landschaftlichen Veränderung stellt die Arbeit in den pestizidbelasteten Gewächshäusern, für die meist nordafrikanischen Arbeiter, ein hohes gesundheitliches Risiko dar. Durch Billiglöhne und hohe Subventionszahlungen der EU unterbietet das Gemüse aus Almería selbst die lokalen Preise in Afrika.

Am Rande der „Desierto de Tabernas“ liegt das in den frühen 80zigern gegründete Zentrum zur Erforschung der solaren Energienutzung: Plataforma Solar de Almería (PSA). Auf über 100 Hektar Land liegen hier ca. 20.000 m² Spiegelfläche für die Erforschung diverser Solartechniken.

Neben der Landwirtschaft und der Solarenergie ist der Tourismus ein wichtiger Motor für die Wirtschaft der Provinz Almería.

Infrastruktur

Almería-Stadt verfügt über eine moderne Infrastruktur. Der ca. 10 km vom Zentrum entfernte, internationale Flughafen Aeropuerto de Almería ist bequem mit der Buslinie 20 oder mit dem Auto über den Flughafenzubringer AL-12 zu erreichen.

Tourismus

Die Westküste um Roquetas de Mar und der Osten um Mojácar sowie die Naturparks locken jedes Jahr zahlreiche Touristen nach Almería. Touristen die auf der Suche nach Strandurlaub, Kultur-, Gesundheits- oder Aktivreisen sind, finden hier eine große Auswahl an Möglichkeiten.

Geschichte

Zahlreiche archäologische Funde bekunden die vielfältigen Kulturen, die die Provinz Almería bevölkert haben.

  • Vorgeschichte – Bergbau und Handel durch Phönizier, Karthager, Griechen
  • 3. Jahrhundert v.Chr. – Römer errichteten Porto Magnus – Herrschaft bis ins 7. Jahrhundert
  • 7. Jahrhundert – Herrschaft durch Wandalen, Westgoten, Byzantiner
  • 10. Jahrhundert – Gründung der heutigen Hauptstadt durch die Araber, deren Einfluss über acht Jahrhunderte die Baukunst und Traditionen bis heute prägen
  • 955 – Bau der Festung Alcazaba (43.000 m² größte Festung der Iberischen Halbinsel) durch Abd ar-Rahman III als Schutz gegen den Kalifat der Fatimiden – Geburtsstunde der Stadt Almería
    durch die Lage an der Grenze von mehreren Kulturen, wurden in der Region Almería zahlreiche Burgen errichtet
  • 1012–1038 – Herrschaft durch Banu al-Amiri
  • 1038–1041 – Annektierung an Valencia – danach Übergabe an die Banu Sumadih-Dynastie durch Granada
  • 1091 – Eroberung durch Almoraviden
  • 1147 – Rückeroberung durch Alfons VII. – Herrschaft für 10 Jahre – danach Rückeroberung durch arabische Almohaden-Dynastie
  • 13. Jahrhundert – Region wurde Teil des Königreichs Granada
  • 16. Jahrhundert – Angriffe durch Berber-Piraten, die bis in das 18. Jahrhundert andauerten
    Bewohner der Küstenregionen Almería wurden versklavt und nach Nordafrika verschleppt

Regionen & Sehenswürdigkeiten

Almería y su Entorno

Almería y su Entorno setzt sich aus 23 Gemeinden zusammen, darunter die gleichnamige Hauptstadt der Provinz Almería. Lange Zeit galt die Stadt als vernachlässigt, nicht zuletzt durch die 2005 ausgetragenen Mittelmeerspiele, erhielt Almería ihr heutiges, modernes Stadtbild. Beeindruckend sind vor allem die alten Bauwerke.

alcazaba-almeria

Die maurische Festung Alcazaba wurde 955 von Abd ar-Rahman III. als Schutz gegen das Kalifat von Córdoba errichtet. Die mit 43.000 m² größte Festung der Iberischen Halbinsel wurde über die Jahrhunderte ständig erweitert und beherbergt unter anderem den Huldigungsturm, den Turm der Gerechtigkeit, den Turm der Spiegel, das Bollwerk El Espolón sowie den Torre de la Vela und die Kapelle San Juan Evangelista. Die riesigen Verteidigungsmauern erstrecken sich vom Tal La Hoya bis hin zum bis zum Hügel San Christobal. Ein weiteres Highlight findet sich in der Innenstadt. Die 1524 erbaute Kathedrale von Almería mit 4 Türmen wurde neben dem reinen Gotteshaus als Kirchenburg gegen die Übergriffe berberischer Seeräuber gerüstet. Die Kathedrale stellt Skulpturen aus dem 16.-18. Jahrhundert aus. In der Stierkampfarena von Almería finden jedes Jahr Stierkämpfe statt.

Alpujarra Almeriense – Río Nacimiento

In dem Gebiet der Alpujarra, das Almería umfasst, finden sich neben malerischen Landschaften, idyllische Dörfer mit weißen Häuserfassaden und engen Gassen. Das an den Läufen des Sierra de Gádor, im Süden der Provinz, gelegene Alhama de AlmeríaTor zur Alpujarra – gehört mit seinem arabischen Ursprung zu den wichtigsten Gemeinden. Hier wachsen Traubenstöcke, von denen die bekannten Trauben geerntet werden. Von dem Hügel des Ortes aus, hat man einen eindrucksvollen Blick über das Andaraxtal. Das Café la Tertulia und die Kirche San Nicolas laden zum Verweilen ein. Die durch ihre landschaftliche und botanische Vielfalt verzaubernde Hauptstadt der Alpujarra AlmeríaLaujar de Andarax bietet Touristen einen Ort der Ruhe. Beliebtes Ziel ist hier die Kathedrale der Alpujarra – die Kirche La Encarnación.

Nahe des Ortes Santa Fe de Mondújar stoßen Besucher auf den prähistorischen Fundort und die älteste Stadt der Provinz Almería: Los Millares. Die Stadt wurde im Metallzeitalter gegründet und beherbergt die größte, bekannte Kuppelgrabnekropole.

Cabo de Gata y Níjar

In diesem Gebiet liegt der Naturpark Cabo de Gata- Níjar, der die einzigen Berge mit vulkanischen Ursprung auf der Halbinsel bietet. Der Park beeindruckt seine Besucher mit Steilklippen, idyllischen Buchten und goldenen Sandstränden. Der Bezirk Níjar erstreckt sich von der Sierra Alhamilla bis zum Cabo de Gata. Der Ort Níjar bezaubert, wie viele andere Orte der Region, mit seinem arabischen Charme: schmale Gassen, weiß getünchte Häuser und die Mudejarkirche – eine alte Moschee.

rodalquilar-almeria

Das ursprüngliche Bergbaudorf, heute Fischerdorf, Rodalquilar liegt in einem verträumten Tal umrandet von Gebirge und lädt, genauso wie die Gewerbeanlagen von Agua Amarga, zum Ruhen und Verweilen ein. Die wichtigsten Tourismuszentren findet man an den Stränden von Mónsul und Genoveses in San José. An den Stellen, an denen früher der Fischerei nachgegangen wurde, finden sich heute zahlreiche Touristenangebote sowie ein Yachthafen. Im Osten des Cabo de Gata y Níjar finden sich die zauberhaften Gemeinden Cuevas del Almanzora, Garrucha, Mojácar, Vera und Carboneras.

Costa de Almería

Die Costa de Almería (auch Golf von Almeria) dehnt sich von Adra bis nach Aguadulce aus und lässt das Touristenherz, das für Unterhaltung, Freizeitangebote, Sonnen- und Strand-Tourismus schlägt, noch höher schlagen. Urlauberkomplexe, malerische Sandstrände, Dünen, Lagunen und die vielen Sonnenstunden haben z. B. aus den Orten Aguadulce, la Urbanización und Roquetas de Mar beliebte Urlaubsgebiete gemacht. Etwas weiter im Landesinneren lädt der Sierra de Gádor Bergzug mit Dörfern wie Enix, Félix, Dalías, Vícar zu einem Ausflug ein.

Sierra de los Filabres

Die am Rande der Wüste gelegene Gebirgslandschaft Sierra de los Filabres ist mit zahlreichen Wanderrouten ein ideales Terrain für Wanderer. Diverse Funde aus der Vorgeschichte bis zur Zeit der römischen Aquädukte zeugen von den unterschiedlichen Kulturen, die einst das Land hier besiedelten. Dörfer wie Olula de Castro, Albánchez und Castro de Filabres spiegeln die Vielfalt der Landwirtschaft der Region mit Oliven-, Weizen-, Mandelanbau wider.

Sierra de María – Los Velez

Einen Schmelztiegel der Kulturen liegt im nördlichen Teil der Provinz Almería. Hier bietet sich dem Besucher ein Blick auf einmalige Landschaften, den Berg Maimón und die, zum Weltkulturerbe erklärte, seit 5000 v. Chr. genutzte, Letreros-Höhle (Höhle der Schilder) mit ihren faszinierenden Höhlenmalereien. Die Wandgemälde zeigen Hirsche und Ziegen, sowie die Darstellung eines „Zauberers“, der als Indalo zum Sinnbild der Provinz Almería wurde.

Ebenfalls in der Sierra de Maria-Los Vélez, im äußeren Norden der Provinz Almería im Tal des Arroyo del Moral, befindet sich die Cueva de Ambrosio (Höhle des Ambrosio), eine bedeutende Fundstätte aus der Steinzeit. Forschungen haben ergeben, dass die Höhle bereits im Altsteinzeitalter und über das Epipaläolithikum, die Jungsteinzeit und Bronzezeit hinweg genutzt wurde.

Die Naturprodukte der Gegend werden zu wahren Gaumenfreuden wie: Tortas gachas con conejo (Platterbsenspeise), Chacinas (gepökelte Wurstwaren), Roscos de Naranja (Orangengebäck) verwandelt.

Valle de Almanzora

Im Inneren der Provinz Almería erstreckt sich am Fluss Almanzora der Landkreis Valle del Almanzora. Das fruchtbare Tal entlang des Flusses empfängt seine Besucher mit Orangenhainen und Mandelbäumen. Im direkten Anschluss an das Tal erstreckt sich ein Gebirgszug, an dem Marmor abgebaut wird. Die Gemeinde Macael, deren Name überall auf der Welt für guten Marmor steht, sowie der Ort Olula del Río der ebenfalls für den Marmourabbau bekannt ist, erstrahlen im wirtschaftlichen Wohlstand und warten mit traditionellen Gerichten wie Fritada de conejo (frittierte Kaninchenstücke) und Suspiros de almendra (Mandel-Baiser) auf.

Kultur

Kulturfans können verschiedene Drehorte bekannter Westernfilme, wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Zwei glorreiche Halunken“ oder „Für eine Handvoll Dollars“ in der Steinwüste „Desierto de Tabernas“ besichtigen, die besonders in den 60er Jahren als Filmkulisse genutzt wurde. In Almería wurden Filme wie Lawrence von Arabien, Todesmelodie, Der Reporter, Die 3 Musketiere oder Indiana Jones gedreht. Weitere Drehorte finden Besucher in Gergal (z. B. Durchs wilde Kurdistan), Nueva Frontera (z. B. Der Schuh des Manitu), Banos de Alhamilla (z. B. Der Gehetzte der Sierra Madre), La Calahorra (z. B. Der Wind und der Löwe), Flagstone (z. B. Spiel mir das Lied vom Tod), Guadix und Umgebung (z.B. Todesmelodie).

Wenn ganz Almería von einem Fest spricht, dann ist die Rede von der Schutzpatronin Virgen del Mar und der zugehörigen Feierlichkeiten, die ihr zu Ehren abgehalten werden. Bei dem im August stattfindenden, typischen andalusischen Fest werden traditionelle Trachten getragen und es herrscht ein jahrmarktähnliches Treiben.

Aktivitäten

Die Provinz Almería bietet nahezu endlos viele Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Aktivitäten wie Schwimmen, Tauchen, Golfen, Wandern, Gleitschirmfliegen, Reiten, Radfahren u. v. m.

Bildquellen und -lizenzangabe:

1. Bild (Header): Almería Mojacar 01 von L_Avi unter folgender Lizenz

2. Bild (Text): Alcazaba, Almeria, Spain 3 von yog_sothot unter folgender Lizenz

3. Bild (Text): Almería 5 – Pictures of the region of Almería in Spain von bepaq unter folgender Lizenz

Links:

http://www.andalucia.org/destinos/provincias/almeria/?set_language=de
http://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Almer%C3%ADa (Geografie, zusammenfassend)
http://www.schwarzaufweiss.de/spanien/andalusien/provinzalmeria.htm
http://andalucia.costasur.com/de/almeria.html
http://bell-ambiente.eu/news/andalusien/provinz-almeria
http://www.faunaiberica.eu/_sgg/m3_1.htm
http://www.bz-berlin.de/archiv/almeria-die-suedspanische-provinz-almeria-der-gemuesegarten-europas-ist-ideal-fuer-badeurlaub-und-kulturelle-entdeckungsreisen-article171263.html
http://www.gundatomlinson.com/?tag=almeria
http://radio-costa-blanca.com/forum/viewthread.php?forum_id=23&thread_id=2

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